Ich sitze endlich im Flugzeug nach Windhuk. Es ist
Donnerstag, 3 Uhr morgens. Unser Flieger sollte schon vor 4 Stunden abheben,
aber ich sitze erst seit einer Stunde hier.
Ich bin aufgeregt, k.o., müde und hungrig. Die Stewardessen
haben mit dem Austeilen der nächtlichen Mahlzeit schon angefangen. Ich sitze
aber fast ganz hinten, also wird es wohl noch dauern bis ich mich zwischen
„Pasta“ und „Chicken“ entscheiden muss.
Der Flieger hat 3 Stunden Verspätung und obwohl das schon
vor 12 Stunden klar war, mussten wir zu den normalen Zeiten einchecken.
Ich war noch ganz normal Arbeiten, habe meinen Hund zu
meinen Eltern gebracht und mich dann im Zug auf nach Köln gemacht.
Nach dem Check in hatten wir noch ganze 5 Stunden zu
überbrücken. Wir suchten uns ein mehr oder weniger gemütliches Plätzchen und
versuchten etwas zu dösen. Das hat natürlich nicht ganz hingehauen. Jetzt sitze
ich endlich hier im Flieger, voller Vorfreude auf Namibia und Botswana.
Genauso freue ich mich auf eine warme Mahlzeit. Ich
entscheide mich für Pasta und muss sagen, dass es gar nicht so schlecht ist.
Endlich gehen die Lichter aus und ich versuche eine bequeme,
an Nils gekuschelte Position zu finden. Es ist kalt oder mir ist kalt. Ich
decke mich mit meiner Jacke zu. Eine Frau hinter uns ist krank und hustet die
ganze Zeit. Nicht das optimale Geräusch zum Einschlafen. Irgendwo weint ein
Kind. Ich versuche mich mit meinem Hörbuch abzulenken und döse immer wieder
leicht ein. So richtig bequem ist meine Position aber nicht.
Irgendwann wacht Nils auf und wir tauschen die Plätze. Ich
sitze am Fenster und beobachte wie es langsam hell wird. Wir fliegen über die
Weiten Angolas. Man sieht eine hügelige Landschaft durchzogen von ausgetrockneten
Flussbetten.
Es sind noch circa zwei Stunden bis zur Landung und ich
vertreibe mir die Zeit mit einer Comedyshow, die ich mir vorher über Netflix
aufs Handy geladen habe und schaue mir immer wieder die Landschaft durch das
Fenster an. Ich bin schon gespannt auf die riesige Etosha Salzpfanne und hoffe,
dass man sie erkennt. Und ja, man erkennt sie ganz genau. Eine riesige kahle
weiße Landschaft. Ziemlich beeindruckend
schon von oben, wie muss es dann sein wenn man direkt davor steht? Das werde
ich in den nächsten Wochen wohl noch erfahren.
Es geht in den Landeanflug. Die Leewellen, die durch die
hügelige Landschaft rund um den Flughafen entstehen, machen mir zu schaffen. Es
ruckelt ziemlich heftig, es geht auf und ab, mir wird heiß und übel.
Ich entdecke einen Strauß der unter einem Baum Schatten
sucht und lasse mich für einen Moment von ihm ablenken. Ich atme auf als wir
endlich Boden unter den Füßen haben. Ich frage mich wo der Flughafen ist, denn
ich sehe nur ein winziges Gebäude am Rande der Landebahn. Und ja, das ist
tatsächlich der Flughafen. Es stehen nur vier weitere Flieger vor dem Gebäude.
Wir steigen aus, es ist heiß, aber die afrikanische Luft riecht nach Abenteuer.
Wir sind endlich hier.
Das Immigration Gebäude ist so klein, dass gar nicht alle
Leute aus dem Flieger auf einmal hinein passen. Wir warten und warten und
warten… Nach unendlich langsam vergehenden 90min sind wir endlich durch die
Passkontrolle. Wir werden schon erwartet, denn ein Mitarbeiter unserer
Mietwagenfirma holt uns ab und bringt uns nach Windhuk.
Den Flug haben wir überstanden, jetzt kann das Abenteuer
losgehen.
Bis bald,
Anne
Bis bald,
Anne
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