Mittwoch, 12. Juli 2017

Eine Nacht im Baumhaus und ein Tag in Paris

In meinem ersten Beitrag geht es um einen Kurztrip. Um genauer zu sein waren mein Freund und ich Ende November 2015 eine Nacht in einem Baumhaus in den Ardennen und danach einen Tag in Paris.

Für mich die erste Reise in die französische Hauptstadt und es war defintiv ein Adventure!

Seht selbst was uns alles passiert ist:

Es kam der Morgen im November 2015 an dem Nils mich fragte: Anni, wo wolltest du schon immer mal hin? Einzige Bedingung war, es sollte mit dem Auto erreichbar sein.
Meine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen und lautete PARIS. Ein paar Tage später machten wir uns schon auf den Weg. Da wir beide unbedingt mal in einem Baumhaus übernachten wollten, haben wir noch einen Tag französische Ardennen davor geschoben. Wir hatten eine etwas ungünstige Woche was Autos anging. In Nils Wagen wurde eingebrochen und das Navi geklaut und mir wurde der Außenspiegel abgefahren. Der Schaden an Nils Auto war leider so groß, dass es in die Werkstatt musste und es uns nicht als Gefährt für die Reise dienen konnte. Mein alter Polo war für diese Reise auch nicht grade geeignet, also musste noch schnell ein Mietwagen her.
Unser wunderschönes Baumhaus
Nachdem dann alles Chaos beseitigt war machten wir uns auf den Weg Richtung "Baumhaushotel". Die Fahrt durch die verschlafenen Ardennen war wirklich wunderschön. Das Wetter hat leider nicht ganz so mitgespielt und so kamen wir nach einigen Stunden in einen sehr abgelegenen Ort. Die Rezeption war zwar schnell gefunden, aber der Weg vom Parkplatz dorthin war schon eine erste Herausforderung. Es war so unglaublich matschig! Auch fing es immer wieder an zu regnen und die Temperaturen kreisten um den Gefrierpunkt. Die Dame von der Rezeption war super nett, konnte aber kein Wort Englisch und so versuchten wir es mit dem Restwissen Französisch aus Nils Schulzeit und mit Händen und Füßen. So konnten wir einige Zeit später unser Baumhaus beziehen. Die Rezeption schloss um 17 Uhr und es waren auch keine anderen Gäste in den umliegenden Baumhäusern, sprich wir hatten den ganzen Wald für uns alleine. Es war ein sehr einfach gehaltenes Baumhaus ohne Strom oder Bad oder Heizung. Wir hatten nur eine Trockentoilette hinter einem Vorhang und einen Spiritusofen der uns 5h Wärme liefern konnte. Wir waren aber auf genau dieses Szenario vorbereitet und hatten viele Kerzen dabei. Das Licht der Kerzen verschaffte uns eine sehr gemütliche und romantische Atmosphäre. Es war ein wunderschöner Abend ganz ohne den Stress der Großstadt, ohne Handy,ohne Internet...


Am nächsten Morgen gab es einen wunderschönen Sonnenaufgang zu beobachten und unser Frühstück wurde an einem Seil vor unserem Baumhaus befestigt, sodass wir es hochziehen konnten. Es gab Kakao, Kaffee, Croissants, Baguette, Butter, Marmelade und Käse. Ein rundum perfektes Frühstück in einem wunderschönen Baumhaus.

Wir machten uns weiter auf den Weg Richtung Paris. Wir hatten uns ein Parkhaus im äußeren Kreis von Paris rausgesucht und wollten dann von dort aus mit der Metro in die Stadt gefahren. Auf dem Weg vom Baumhaus zum Parkhaus gab es den nächsten Akt in unserer "schlechten Autowoche". In einem etwas runtergekommen Vorort von Paris standen wir mit unserem Mietwagen an einer Ampel. Auf einmal kam eine ganz Horde Frauen (sahen Osteuropäisch aus) auf unser Auto zugerast. Alle fingen an die Schreiben unseres Autos zu waschen. Ich ahnte schon schreckliches. Nachdem sie fertig waren forderten sie ziemlich aggressiv 2 Euro für das Säubern. Als wir "Nein" sagten wurden sie noch aggressiver und schlugen mit ihren Scheibenreinigern auf die Scheibe, nun mit den Worten: "3 Euro oder kaputt". Das hat uns in dem Moment ganz schön fertig gemacht und diese blöde Ampel wollte einfach nicht grün werden. Unser Adrenalinpegel war ziemlich hoch und wir waren sehr erleichtert als das ersehnte Grün endlich auf der Ampel zu sehen war. Wir sind dann einfach losgebrettert. Hauptsache weg da. Wir brauchten auch echt ein paar Minuten um wieder runter zukommen. Zum Parkhaus und in die Stadt haben wir es dann aber problemlos geschafft. Wir fuhren mit der Metro zur Champs Elysees und liefen von dort direkt Richtung Arc de Triomphe.


Von dort aus machten wir uns auf die Suche nach dem Eiffelturm. Zugegebenermaßen war es dann auch nicht sonderlich schwer den Eiffelturm zu finden. Ich war so aufgeregt nach so vielen Jahren endlich in Paris zu sein. Der erste Blick auf den Turm war für mich überwältigend. So lange wollte ich schon hierher und die Sehnsucht nach dem Eiffelturm war so groß. Da nur kurze Zeit zuvor die Anschläge in Paris waren, war verhältnismäßig wenig los. 

Ich lasse mir meine Reiselust aber nicht von verrückten Extremisten egal welcher Richtung vermiesen!
Um den Turm zu Fuß zu besteigen mussten wir grade einmal 30 Minuten anstehen. Die Aussicht von Oben war fantastisch. Wir sind in beginnender Dämmerung hoch gelaufen und konnten so Paris von Oben im Hellen wie im Dunklen betrachten. Wieder unten angekommen sind wir noch ein bisschen wahllos durch die Stadt geschlendert bis wir uns irgendwann zum ersehnten Weihnachtsmarkt zur Champs Elysee aufgemachten. So viele Lichter habe ich noch nie auf einem Weihnachtsmarkt gesehen. Es war unglaublich, wunderschön und zauberhaft. Es ist auch ein echter Weihnachtsmann auf einem Schlitten ein paar Meter über unseren Köpfen hin und her gefahren und hat eine Show gemacht. Ich habe nur leider nicht ein Wort verstanden. Nachdem wir genug vom Weihnachtsmarkt hatten (geht das überhaupt?) machten wir uns wieder zurück auf den Weg zum Auto. 












Ein Desaster stand uns leider noch bevor. Als wir mit dem Mietwagen auf die Stadtautobahn fuhren und auf den Mittelstreifen zogen, haben uns rechts und links gleichzeitig zwei Autos überholt. Leider wollten beide Autos vor uns wieder auf den Mittelstreifen ziehen und sind dann direkt vor uns zusammen gekracht. Es sind richtige Stücke der Autos auf unseres geflogen. Unser Adrenalinpegel war natürlich sofort wieder im Höchstzustand. Nils hat uns aber durch seine schnelle Reaktion vor einem zusätzlichen Zusammenstoß bewahrt und wir konnten ausweichen. Das war wirklich ein Schock für uns und Paris hat uns leider weder herzlich Empfangen noch verabschiedet. 

Wir kommen trotzdem bestimmt irgendwann mal wieder... Aber damit lassen wir uns erstmal Zeit.



Es gibt noch so viele tolle Orte, Städte und Länder zu besichtigen und entdecken.

Mal sehen auf welche Reise ich euch im nächsten Post mitnehme!


Anni




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