Montag, 17. Juli 2017

Marokko - eine Abenteuerrundreise mit dem Mietwagen - Teil 1 Rabat und Salé

Ahoi aus Marokko!

Rundreise April/Mai 2016

Damit ihr eine Übersicht über unsere Route bekommt, hier eine Karte:



Anfang und Ende unserer Rundreise war Casablanca.

Warum Marokko?
Marokko war einer von Nils großen Träumen. Ursprünglich war eine Tour mit dem Motorrad geplant, dann wurde es allerdings eine Reise mit dem Mietwagen.

Aber seht selbst :) :


Tag 1 und 2:
Nach einer tatsächlich insgesamt fast 24 stündigen Tour sind wir endlich im ersten Hotel in Marokko angekommen, welches übrigens auch das Beste sein sollte in dem wir übernachteten.
Nachdem Lufthansa bestreikt wurde, war erst nicht ganz klar ob unser Flieger von Frankfurt nach Casablanca überhaupt gehen würde. Wir fuhren gegen 16 Uhr bei mir zu Hause (Nähe Düsseldorf) los Richtung Frankfurt. Wir hatten kaum Stau und unser vorgebuchter Parkplatz in der Nähe des Flughafens war schnell gefunden. Auch am Flughafen selbst lief alles reibungslos und unser Flieger ist pünktlich abgehoben, sodass wir nachts gegen 2 Uhr in Casablanca ankamen. Am Flughafen in Casablanca haben wir uns nach der Passkontrolle und diversen Security Checks ein schönes Plätzchen (wenn man das so nennen kann) zum Schlafen gesucht. Es war etwas unbequem und laut, da ein Pärchen lautstark diskutieren musste. Dass lauter Leute um sie herum versucht haben zu schlafen, hat sie nicht sonderlich interessiert. Irgendwie mussten wir aber die nächsten Stunden rumbekommen, da wir unseren Mietwagen erst ab 7 Uhr abholen konnten. Immerhin ein paar Stunden mehr oder weniger erholsamen Schlafes haben wir abbekommen. Die Übergabe des Mietwagens klappte auch problemlos und so konnten wir uns in unserem Dacia Logan auf den Weg in die Hauptstadt Rabat machen.

Es war das erste Mal, dass Nils und ich in einem Mietwagen in einem so anderen Land sitzen. Ich kenne zwar die chaotischen Verkehrsabläufe aus Thailand oder Ghana, aber selbst zu fahren ist nochmal eine andere Nummer. Die Verkehrsregeln waren uns zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht ganz schlüssig. Viel Hupen gehört auf jeden Fall dazu. Die Fahrt nach Rabat war sehr unterhaltsam und wir konnten uns einen ersten Eindruck von Marokko machen.
Auf der Fahrt sahen wir viele Maulesel, Pferde, Kühe, Schafe und Kutschen, viele Ruinen und Baustellen, Rohre die einfach im Nichts enden, ein volles Taxi in welches noch zusätzlich fünf Menschen eingestiegen sind (wirklich richtig ausgewachsene Menschen, keine Babys oder Kinder) und leider sahen wir auch sehr, sehr viel Müll. Den fanden wir sogar im weiteren Verlauf der Reise an den abgelegensten Orten und es wurde ein running Gag daraus: „Hier liegt Müll, wir sind also noch richtig.“
Auch haben wir mehrfach gesehen wie wirklich große und lange Leitern auf Mopeds transportiert wurden - das scheint sich hier als optimale Lösung herausgestellt zu haben. In Rabat angekommen fanden wir schnell den „bewachten“ Parkplatz den wir uns im Voraus ausgesucht hatten. Der Wachmann hatte noch ganze zwei Zähne und verlangte ein paar Dirham fürs Aufpassen. Da wir noch weit entfernt von unserer Check-in Zeit im Riad The Repose waren, ließen wir unser Gepäck im Auto und machten uns auf den Weg in die Stadt. Wir liefen an der Stadtmauer Salés vorbei (der Stadtteil in dem unser Riad liegt) Richtung Strand und Fischerhafen. Wir kletterten über Felsen zum Kai und liefen ihn eine kleine Weile entlang. Dabei hatten wir immer einen Blick auf die eindrucksvolle Stadtmauer von Rabat. Danach liefen wir am Strand entlang und ich verschaffte meinen Füßen eine kleine Abkühlung im Atlantik. Mehr oder weniger zufällig entdeckten wir Fischerboote die uns für wenige Dirham auf die andere Seite des Flusses übersetzten (Rabat wird von Salé durch einen Fluss getrennt, zu Fuss hätten wir eine ganz schöne Strecke bis zur nächsten Brücke zurück legen müssen). In der Kasbah von Rabat angekommen liefen wir durch wunderschöne blau-weiße Gassen und es war kaum ein Tourist zu sehen. Am Ende der Altstadt gibt es eine große Plattform von der aus man einen wunderschönen Blick auf Salé und den Atlantik hat.



Wir schlenderten durch die Medina und waren beeindruckt von der Vielfalt des Marktes. Es gab Kleider, Tücher, Schuhe, Holzschnitzereien, Handarbeiten aus Holz, frisches Obst, Kräuter, Gemüse, Fleisch (teilweise hingen ganze Tiere irgendwo rum oder Köpfe wurden gekocht). Es roch an jeder Ecke unterschiedlich und wir tranken für 35 Cent einen frisch gepressten Orangensaft. Wahrscheinlich den Besten den wir jemals getrunken haben. Nachdem wir ein paar Stunden über den Suk gelaufen sind machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto, holten unser Gepäck und suchten unser Riad. Gar nicht so einfach, trotz Navi App auf dem Handy. Gott sei Dank hat Nils dann doch relativ schnell den Namen des Riads auf einem kleinen goldenen Schild entdeckt. Die Gassen sind eng, es dürfen keine Autos fahren und die Häuser ähneln sich sehr und unterscheiden sich nur durch die kleinen Namensschilder. Man geht durch eine große Holztür und ist plötzlich in einer anderen Welt. Wir wurden in einem wirklich sehr schönen, marokkanisch eingerichteten Gemeinschaftsraum mit hübschem Mosaikbrunnen empfangen. Wir bekamen Wasser, selbst gemachte Minz-Zitronenlimonade, Erdnusskekse, getrocknete Datteln und frische Mandarinen. Wir konnten es kaum fassen und genossen den Moment sehr. Auch unser Zimmer war wirklich schön eingerichtet und die Dachterrasse war einfach zum verlieben.
Die Gastgeber haben uns so herzlich empfangen und wir können dieses Riad wirklich nur empfehlen. Für uns das Beste der Reise! Als unsere Gastgeberin uns die Stadt erklären wollte und beispielsweise den Tipp mit den Fischerbooten geben wollte, war sie sehr erstaunt darüber, dass wir das alles schon gemacht hatten.


Leider sollte uns an diesem Tag noch einer der vielen marokkanischen Gauner über den Tisch ziehen. Nachdem wir auf der Dachterrasse entspannten, die Sonne genossen und uns den ersten Sonnenbrand holten machten wir uns auf um dieses Mal Salé zu erkunden. Nach kaum 250m nahm sich ein dreizahniger älterer Mann unser an und zeigt uns gegen (zumindest meinen) Willen die Stadt. Da ich durch meine Erfahrungen diese Art Leute schon kannte, war mir klar, dass uns diese „Führung“ einen ganzen Batzen Geld kosten würde. Nils hingegen freute sich über die scheinbare Freundlichkeit und unterhielt sich mit unserem „Führer“. Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass uns unsere Gastgeberin genau vor solchen Leuten gewarnt hat. Man ist allerdings mehr oder weniger machtlos, da diese Leute wirklich penetrant und aufdringlich sind. Für diese 10 min Tour sollten wir dann 200 Dirham (20Euro) bezahlen. Wir versuchten zu verhandeln, aber die Leute waren wirklich etwas aggressiv und mir war das so unangenehm und ich habe mich sehr unwohl gefühlt. Nils wollte am liebsten gar nichts zahlen und verhandelte hart, aber irgendwann hab ich dann gesagt "scheiss drauf, gib ihm halt das Geld". Wir haben ihm dann 100 Dirham gegeben und sollten plötzlich noch 50 Dirham für einen Fremden „for saftey“ zahlen. Das ist der Nachteil wenn man in der Nebensaison rumreist und es keine weiteren Touristen gibt, die man abziehen kann. Diese ganze Aktion hat uns natürlich zumindest für den Moment die Stimmung versaut. Zurück auf der Dachterrasse im Riad war das Ganze aber relativ schnell vergessen. Wir hatten ein zauberhaftes 5 Gänge Menü als Abendessen und eine sehr romantische Stimmung alleine da oben auf der Terrasse.

Als es dann später unter die Dusche ging, entschied sich das Wasser alle paar Minuten um... Heiß, kalt, heiß, kalt usw. Als ich dann irgendwann vollkommen eingeschäumt war kam natürlich nur noch eiskaltes Wasser aus der Leitung. Ich habe so gefroren und dachte ich hätte tatsächlich jetzt den ganzen Warmwasservorrat aufgebraucht. Gott sei Dank kam nach einigen Minuten frieren wieder heißes Wasser aus der Leitung und ich konnte sämtlichen Schaum loswerden. Wer hätte gedacht, dass ich in Marokko frieren würde.

Fortsetzung folgt...

Hier geht es zu Teil 2

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