Ich bin mit meinem Blog umgezogen!
Ihr findet mich jetzt hier :
|
|
|
San Jose
|
Düsseldorf
|
Bangkok
|
Zeit zu gehen... Nicht weil ich will. Auf keinen Fall.
Weil ich muss.
Weil der Kurs zu Ende ist.
Weil ich jetzt Rangerin bin.
Field Guide.
Safari Guide.
Ich habe endlich alle meine Prüfungen bestanden und bin überglücklich darüber.
Ziel erreicht : Ab sofort bin ich Anni the Ranger.
Krass. Was ein Gefühl und unglaublich was ich in kurzer Zeit geschafft habe.
Natürlich nicht nur ich, sondern alle die hier sind.
Gleichzeitig heißt das aber auch, dass sich die Zeit hier dem Ende nähert.
Ich laufe mit meiner Taschenlampe zum Bad. Es ist grade mal halb sieben, aber stockdunkel und ich frage mich wie es wohl sein wird wieder in einer Stadt zu sein. Strom zu haben und zwar regelmäßig. Licht auch in der Nacht. Die mir jetzt so bekannten Gesichter nicht mehr zu sehen und den Tag nicht mehr mit einem Game Drive startet.
Wie wird es wohl sein wieder in einem Raum mit 4 Wänden zu sein und wieder mit vielen fremden Menschen, statt mit den gewohnten 8 zusammen zu sein?
Wie geht es überhaupt weiter?
Ich habe noch keine Ahnung und alle Freiheit. Ein durchaus seltsames Gefühl.
Ich habe aber ein paar Entscheidungen treffen können über die ich sehr glücklich bin.
Die erste Entscheidung lautet: Länger bleiben.
Wahrscheinlich bis Ende Juni.
Ich versuche eine Volunteer oder Praktikumsstelle zu finden.
Davon hängt natürlich einiges ab und dann mal schauen wie es so weitergeht.
Ich habe das erste Mal in meinem Leben keinen Plan und bin gespannt wohin mein Weg mich führen wird.
Beste Grüße vom vorletzten Abend in Selati!
Anni
Das Ziel vor Augen.
Was bedeutet das?
Bald hat man es geschafft, die Zeit des Lernens und der Vorbereitung neigt sich dem Ende.
"Gott sei Danke" und irgendwie auch nicht.
Bald heißt es auch wieder Abschied nehmen. Einen neuen Weg gehen, den man vorher erstmal gefunden haben muss.
Bisher ist für mich nur klar, dass ich nicht wie geplant wieder "zu Hause" angekommen.
Der Gedanke, dass man schon 6 Wochen hier ist und in 2 Wochen schon wieder alles vorbei sein soll ist grauenhaft.
Wir werden nie wieder hier an diesem Ort mit diesen Menschen sein.
Ich weiß jetzt schon wie sehr ich Selati vermissen werde.
Morgen sind noch die letzten Field Observations. Die letzten 3 "sign offs" stehen noch an und dann beginnt am Montag die Prüfungswoche.
Wir starten mit der Vogel und Frosc Pic&Call ID und der Identifikation von Reptilien (Schlangen, Echsen, Geckos... ).
Mittwoch geht es weiter mit dem großen Examen und ab Freitag sind dann die "Guiding-Prüfungen", sprich wir sind vom Prebriefing bis zum Feedback professionelle Guides und werden geprüfte ob wir das alle so drauf haben.
Ganz schön stressig mit dem ganzen gelerne, aber es macht auch verdammt viel Spaß. Wir lernen hier die Welt und ihre Abläufe ein ganzes Stück besser kennen.
Drückt mir die Daumen!
Anni
Es ist zwar schon ein bisschen was her, aber irgendwie kommt man hier nicht ganz so regelmäßig zum Schreiben. Wir sind so beschäftigt mit Lernen, Drives, Walks, Lessons usw.
Aber gut kommen wir nun zum eigentlichen: Unser Sleep out !
Wir treffen und gegen 2 Uhr nachmittags in der Mitte des Camps. Auf unserer Tafel in der Lecture Halll ist eine Liste mit den Dingen, die wir packen müssen und ein Zeitplan für die nächtlichen Wachposten Schichten. Charly und ich sind von 21-22 Uhr dran und dann nochmal von 1-2 Uhr.
Wir packen schnell unsere Sachen zusammen und auf geht es. Wir fahren an eine wunderschöne Stelle des Matumi Flussbetts. Ein Traum.
Wir finden diverse Spuren von Antilopen, aber auch von einem Rhino, das nicht unweit unserer Übernachtungsstätte entlang gelaufen ist.
Wir buddeln ein großes Loch in dem wir unser Feuer zünden werden. Wir sammeln Holz und ich finde trockenen Elefanten Dung den wir unter anderem als Zunder verwenden können.
Jeder sucht sich ein nettes Plätzchen zum übernachten und dann versuchen wir ein Feuer in Gang zu bringen - ohne Feuerzeug und Streichholz.
Dafür aber mit einem Magnesiumstab (kann auch nass verwendet werden) Tampons und Elefantenkacke :)
Es dauerte eine bisschen und kostete viel Lungenvolumen und Pustekraft, aber dann hatten wir ein kleines Feuer. Das Feuer dient zur Gemütlichkeit, zum Schutz, als Lichtquelle und natürlich um Wasser für Kaffee und Tee zu kochen.
Wir genießen alle unser Abendessen run ums Feuer und spielen ein ziemlich interessantes Spiel.
Jeder erzählt eine wahre und eine gelogen Geschichte über sich selbst und die anderen müssen raten welche der Geschichten der Wahrheit entspricht.
Einmal angefangen und die Schüchternheit überwunden war das wirklich eine verdammt gute Idee. So erfährt man interessante, lustige und unglaubliche Geschichten über die anderen im Camp.
Gegen 21 Uhr krabbeln die anderen in ihre Schlafsack und Charly und ich halten wache. Auch über das Feuer, denn das soll die ganze Nacht ableiten.
Es ist wirklich unbeschreiblich schön ganz ohne Dach oder Zelt draußen in der Wildnis zu schlafen. Eigentlich ein MUST-DO für jeden.
Die Nacht war ruhig. Auch zwischen 1 und 2 Uhr haben wir nichts ungewöhnliches entdeckt und konnten einfach die afrikanische Wildnis bei Nacht genießen.
Gegen 4 Uhr können diejenigen die möchten, an einer kleinen Astronomie Stunde teilnehmen.
Wir sind nur zu dritt mit Jasper und die anderen beiden sind nach kurzer Zeit auch wieder im Schlafsack verschwunden.
Ich saß bis die anderen gegen halb sieben aufwachen mit Jasper am Feuer.
Wir haben uns wirklich gut unterhalten und ich habe einen kleinen Eindruck von seinem interessanten Leben bekommen.
Letztes Jahr hat er im Busch geheiratet und ich glaube das wäre auch genau mein Ding.
Wir packen alle Sachen zusammen, löschen das Feuer und versuchen den Platz so zu hinterlassen, dass es so aussieht als wären wir nie da gewesen.
Beste Grüße mittlerweile aus dem Camp Selati
Anni
Danke wunderschönes Selati, danke !
Einer der ersten Game Drives im neuen Reservat war einfach unglaublich.
Wir sind mit allen in unserem neuen Game Viewer und finden uns schon nach kürzester Zeit in mitten einer großen Elefantenherde wieder.
Wir beobachten die sanften Riesen beim Fressen und entdecken einen wirklich noch äußerst kleinen Elefanten.
Unsere Herzen platzen fast vor Freude.
Die Elefanten ziehen langsam weiter und wir wollen eine uns an der Gegenüberliegenden Seite des aus getrockneten Flussbetts eine neue Beobachtungsposition suchen. Wir setzen langsam zurück, weil wir die Elefanten nicht stören wollen in dem wir durch die ganze Herde durchfahren.
Plötzlich taucht auf der linken Seite ein riesiger Elefant in der Musth auf.
Musth bedeutet, dass der Elefant einen Überschuss an Testosteron hat. Leicht erkennbar an dem Sekret was zwischen den Hinterbeine und an den Ohren hinunter läuft. Und so wie bei Menschen mit Übermäßigem Testosteron neigen auch Elefanten zu leicht zerstörerischen Ausrastern.
Wenn man von Elefanten hört die Autos niedertrampeln sind es meist Bullen in der Musth die nicht wissen wohin mit ihrer Kraft.
Dieser stattliche Bulle war etwas überrascht von uns und musste uns natürlich erstmal zeigen wer der Boss ist.
Er macht sich groß, zeigt uns seinen Körper und seine aufgestellten Ohren, ist kurz davor einen Baum umzustoßen und schüttelt immer wieder seinen riesigen Kopf.
Er macht noch weitere Schritte auf uns zu. Und er war vorher schon verdammt nah.
Und dann passierte etwas, das mich einfach unglaublich beeindruckt.
Unser Instructor hat nur ganz kurz und nichtübermäßig laut mit dem Elefanten gesprochen.
Er hat gesagt das wir ihm nichts tun und das wir verschwinden und er uns bitte heile lassen soll.
Unglaublich aber wahr hat das den Bullen so sehr beeindruckt, dass er erstmal abgezogen ist und wir in Ruhe wegfahren konnte.
Er folgte uns eine kleine Weile, ließ uns aber in Ruhe.
Wir fuhren auf die andere Seite des Flusses und konnten die Elefanten Herde nochmal ganz in Ruhe beobachten ohne weiteren Zwischenfall. Wunderschön !
Die Geräusche, die Eleganz, die Ruhe, die Kraft und die Macht der Elefanten ist für mich überwältigend...
Gigantische Grüße aus der afrikanischen Hitze
Anni
Was haben wir denn nun gefunden?
Spuren von ziemlich großen Katzen.
Wir haben sowohl frische Löwen- als auch Leopardenspuren gefunden. Mindestens ein Jungtier war dabei. Schwierig zu sagen ob es zu Leopard oder Löwe gehörte. Aber noch nicht genug der Spuren. Auch eine Hyäne hat hier ihr Unwesen getrieben und die Spuren führen direkt zum Camp.
Nicht umsonst hören wir jede Nacht immer wieder lauter werdendes Hyänengeschrei.
Ich liebe es nachts am Feuer oder im Zelt zu sitzen und zu lauschen welche Tiere sich wohl grade in der Nähe aufhalten.
Wir versuchen den Ursprungs des Gestanks zu finden, allerdings erfolglos. Wir können nur mit Sicherheit sagen, dass es nach totem Tier stinkt (ja riechen wäre untertrieben).
Wir entscheiden uns weiter zu laufen und Cobus zieht nochmal an Tempo an, aber es macht unglaublich Spaß sich mal ein bisschen zu bewegen nach den Tagen Regen die wir im Camp verbringen mussten.
Wir laufen durch hohes Gras, klettern über Bäume und springen über Bachläufe und klettern zum Sonnenuntergang auf einen hohen Felsen und genießen den Ausblick.
Mir wird mulmig, weil ich nicht einschätzen kann wie weit wir vom Camp entfernt sind und wir jetzt im dunklen weiterlaufen müssen.
Der Weg ist aber kürzer als gedacht und wir kommen im Dunkeln im Camp an.
Ich kann mich kaum genug bei Cobus für den tollen Walk bedanken. Wahrscheinlich der erste und letzte mit Cobus, da wir schon bald das Camp wechseln.
In ein paar Tagen geht es mit einem kurzen Zwischenstopp in einer Kleinstadt namens Hoedspruit ins Camp Selati.
Ich bin schon ganz gespannt darauf, aber ich bin auch schon traurig dieses Camp hier verlassen zu müssen.
Hier habe ich ein Zuhause in der Wildnis gefunden. Frei von der Hektik und der Enge der Stadt.
Eine wilde Natur in der ich mich mehr als Wohlfühle.
Nach vier Wochen weiß ich schon so viele Neue Dinge aber eigentlich nur einen winzig kleinen Tropfen im Ozean des Wissens über den Busch.
Ich kenne Blattstukturen von Bäumen und deren medizinische Bedeutung, kann ein paar Spuren lesen und ein bisschen Verhalten deuten, habe neue Insektenarten kennengelernt, kann die Reifen von einem Landrover wechseln und mich nachts anhand der Sterne orientieren.
Für mich kann es kaum etwas schöneres geben.
Viele Grüße aus dem Bush
Anni
Hört sich blöd an, aber auch hier im Camp kehrt der Alltag ein. Wir hängen 24/7 aufeinander, kaum eine Möglichkeit zu flüchten, dann wird auch noch das Wetter schlecht (ja hier regnet es auch, und wie!), der Druck alle Vorprüfungen zu bestehen steigt und unsere große Prüfung rückt auch immer näher. Die Leute werden genervt und grummelig und fangen an sich zu streiten. Ein Student ist ausgestiegen (69 Jahre), er schafft es aus physischen und psychischen Gründen nicht mehr. Der Regen macht (natürlich) alles nass, nichts trocknet und alles was man anzieht ist mindestens klamm. Und dann verlässt uns auch noch Jasper, ein unglaublich toller Instructor mit dem das Vogelstimmenlernen unglaublich lustig und erfolgreich war :(
Zeit für Veränderung!
Zeit für frischen Wind!
Ein neuer Instructor ist im Camp angekommen. Cobus, ein wettergegerberter Mann, ein Verrückter, ein Genie, ein Mann der für den Busch lebt.
Man merkt in der ersten Sekunde, dass er genau hier her gehört, er passt in keinen Großstadtdschungel und auch nicht in eine Kleinstadt, nicht mal in ein Dorf.
Es ist kaum zu beschreiben, wirklich. Er hat so eine große Leidenschaft für den Busch und das Wilde hier.
Er hat eine etwas eigene Art, aber sie ist unglaublich erfrischend und er hat so viel Verständnis für uns kleine Studenten, die noch ganz am Anfang stehen.
Ich hatte gestern meinen ersten Bushwalk mit ihm und es war mit Abstand der Beste, auch wenn wir kaum irgendetwas gesehen haben.
Wir haben am Abend zuvor Paviane in heller Aufruhr direkt hinter dem Camp gehört und haben uns dann gestern Abend auf den Weg dorthin gemacht um Detektiv zu spielen.
Tatort? Opfer? Tathergang?
Cobus führt uns in einem wahnsinnigen Tempo durch den Bush. Stoppt immer wieder kurz, checkt die Windrichtung, versucht einen Geruch zu detektieren (es richtig verdammt nochmal nach Totem Tier) und horcht immer wieder.
Nicht weit hinterm Camp kommen wir an den Ort des Geschehens, ab von den Wegen, mitten unter einem riesigen Baum und viel Gestrüpp.
Wir entdecken gleich einen ganzen Haufen Spuren, die Affen haben von oben überall "hingemacht", ein typisches Abwehrverhalten. Wir schauen auf den Boden und finden......
Mehr gibt es im nächsten Eintrag :)
Beste Grüße (noch) aus dem wunderschönen Karongwe Camp
Anni
Regen, Regen, Regen
Manchmal nervt er.
Manchmal ist er angenehm.
Manchmal ist es im Regen verdammt lustig.
Er nervt, wenn einfach alles nass und kalt ist.
Er ist angenehm, wenn der Tag heiß war und der Regen eine frische Brise ins Camp bringt.
Er ist lustig, wenn man auf einem Gamedrive ist (Bedingung: es ist nicht zuuuu kalt) von oben bis unten Klitschnass ist und man trotzallem gute Laune und eine super Löwensichtung hat.
Habe ich Löwen gesagt?
Oh ja, und was für welche!
Wir wollten uns eigentlich morgens um 4 Uhr auf den Weg in den Norden machen, aber wegen des Regens verspätet sich unsere Abfahrt um ein Stündchen. Es ging also auf in den Game Viewer und das zunächst auch noch im Trocknen. Alle Tiere die wir sehen haben Jungtiere. Egal ob Zebras, Impalas, Waterbucks, Kudus, Nashörner oder Giraffen. Überall freuen wir uns über die kleineren Varianten der Tiere und heute gab es auch noch eine ganz besondere Überraschung.
Im Norden angekommen bekommen wir die Info, dass in der Nähe gleich ein ganzes Rudel Löwen gesichtet wurde. Wir machen uns auf den Weg dorthin und können schon weitem die Löwen auf einer offenen Fläche faulenzen sehen. Das Wetter wird leider wieder schlechter. Noch ist es trocken, aber der Regen wird wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Wir nähen uns dem Rudel. Ein stattliches Männchen achtet auf seine Frauen und Achtung auf seinen jungen Nachwuchs. Papalöwe liegt achtsam auf der offenen Fläche und beobachtet alles ganz genau. Vier ausgewachsene Weibchen und vier 2-3 Monate alte Löwen spielen mit einander. Zwei spielen wie Hunde mit herumliegenden Stöcken und ein junger Löwe spielt mit seiner Mutter oder Tante. Eine gigantische Löwin liegt vor uns auf der Straße und lässt uns nicht aus den Augen. Allerdings fängt es auf einmal an heftig zu regnen und das gefällt den großen Katzen gar nicht und sie verkriechen sich unter Bäumen. Wir lassen das kleine Rudel in Ruhe und versuchen Elefanten zu finden.
Leider vollkommen vergeblich und auf unseren Sitzen werden wir immer nasser.
Egal, denn wir hatten ein tolles Sighting und es ist nicht ganz so kalt.
:)
Wir kommen pitschenass wieder im Camp an und sind glücklich über die Löwen und ziemlich froh über die trockenen Klamotten die wir anziehen können.
Beste Grüße aus dem Bush
Anni
Hört sich blöd an, aber auch hier im Camp kehrt der Alltag ein. Wir hängen 24/7 aufeinander, kaum eine Möglichkeit zu flüchten, dann wird auch noch das Wetter schlecht (ja hier regnet es auch, und wie!), der Druck alle Vorprüfungen zu bestehen steigt und unsere große Prüfung rückt auch immer näher. Die Leute werden genervt und grummelig und fangen an sich zu streiten. Ein Student ist ausgestiegen (69 Jahre), er schafft es aus physischen und psychischen Gründen nicht mehr. Der Regen macht (natürlich) alles nass, nichts trocknet und alles was man anzieht ist mindestens klamm. Und dann verlässt uns auch noch Jasper, ein unglaublich toller Instructor mit dem das Vogelstimmenlernen unglaublich lustig und erfolgreich war :(
Zeit für Veränderung!
Zeit für frischen Wind!
Ein neuer Instructor ist im Camp angekommen. Cobus, ein wettergegerberter Mann, ein Verrückter, ein Genie, ein Mann der für den Busch lebt.
Man merkt in der ersten Sekunde, dass er genau hier her gehört, er passt in keinen Großstadtdschungel und auch nicht in eine Kleinstadt, nicht mal in ein Dorf.
Es ist kaum zu beschreiben, wirklich. Er hat so eine große Leidenschaft für den Busch und das Wilde hier.
Er hat eine etwas eigene Art, aber sie ist unglaublich erfrischend und er hat so viel Verständnis für uns kleine Studenten, die noch ganz am Anfang stehen.
Ich hatte gestern meinen ersten Bushwalk mit ihm und es war mit Abstand der Beste, auch wenn wir kaum irgendetwas gesehen haben.
Wir haben am Abend zuvor Paviane in heller Aufruhr direkt hinter dem Camp gehört und haben uns dann gestern Abend auf den Weg dorthin gemacht um Detektiv zu spielen.
Tatort? Opfer? Tathergang?
Cobus führt uns in einem wahnsinnigen Tempo durch den Bush. Stoppt immer wieder kurz, checkt die Windrichtung, versucht einen Geruch zu detektieren (es richtig verdammt nochmal nach Totem Tier) und horcht immer wieder.
Nicht weit hinterm Camp kommen wir an den Ort des Geschehens, ab von den Wegen, mitten unter einem riesigen Baum und viel Gestrüpp.
Wir entdecken gleich einen ganzen Haufen Spuren, die Affen haben von oben überall "hingemacht", ein typisches Abwehrverhalten. Wir schauen auf den Boden und finden......
Mehr gibt es im nächsten Eintrag :)
Beste Grüße (noch) aus dem wunderschönen Karongwe Camp
Anni
Meine bisherigen Löwenbegegnungen in freier Wildbahn waren meist recht unspektakulär. Meistens lag ein einzelner Löwe in weiter Ferne irgendwo herum und faulenzte.
Gestern habe ich einen Löwenbegegnungen wie aus dem Buch gehabt. Aufregend, spannend, zugleich unglaublich traurig und makaber, einfach bittersüß.
Nachdem wir den Vormittag auf Grund von nicht enden wollendem Regen im Camp verbracht haben, geht es jetzt wieder raus. Es ist vier Uhr nachmittags. Carl ist Guide und alle wollen nach fast zwei Wochen endlich einen Löwen sehen. Wir fahren ziemlich weit raus, denn wir haben die Info bekommen, dass eine Löwin mit ihren 5 fast erwachsenen Jungen irgendwo hockt und speist.
Nach über einer Stunde Fahrt kommen wir dem Geschehen näher. Man sieht schon von weitem Geier die auf Ästen sitzen und wir wissen genau, dass wir jetzt gleich Löwen sehen werden.
Wir fahren weiter und entdecken sie endlich.
Mitten im Busch liegen vier vollgefressene Löwen und rollen sich von einer auf die nächste Seite und verdauen ihre Mahlzeit. Die anderen beiden hängen noch genüsslich über der kleinen Giraffe.
Am Fell erkennen wir, dass es eine Giraffe ist und an den noch sehr kleinen Knochen können wir abzeichnen, dass sie noch sehr jung gewesen sein muss. Wir sitzen da, sind begeistert von der Atmosphäre hören die Knochen knacken und die Löwen murmeln.
Aufeinmal nähert sich ein Tier, ein großes Tier. Es ist eine ausgewachsene weiblich Giraffe. Wir vermuten es ist die Mutter der grade verspeisten Giraffe, die nach ihrem Nachwuchs schauen will. Sie nähert sich vorsichtig aber gewissenhaft. Die Löwen bekommen das natürlich sofort mit und werden aufmerksam. Sie stehen auf und fixieren die Giraffe.
Es sieht aus als würde sie erkennen was mit ihrem Jungtiere passiert ist, schaut noch ein letztes Mal - herzergreifend - und lässt sich dann von den Löwen vertreiben. Sie galoppiert davon, während am Himmel vier Geier kreisen. Ein schaurig schöner Anblick.
Alle Löwen sind aus ihrem Fresskoma erwacht und fangen nun an sich um die letzten Stücke zu streiten. Nicht weit entfernt sitzen zwei Geier auf einem abgestorbenem Baum und beobachten das Ganze. Wir entfernen uns langsam von dem Szenario, aber ich frage mich ob für die Geier wohl noch etwas übrig geblieben ist.
Noch nicht genug von Löwen?
Es geht noch weiter.
Wir fahren zum sogenannten Croc dam um dort eine Pause zu machen (haben wir schon öfter gemacht, wunderschöner Damm in dem Krokodile und Hippos leben).
Wir müssen plötzlich stoppen, denn links auf der Straße liegt ein riesiger männlich Löwe. Er ist unglaublich groß und wir müssen an ihm vorbei. An eine Pause am Damm ist nicht mehr zu denken.
Dieses Tier ist beeindruckend groß und verdammt nah, sowie die anderen Löwen auch, trennen uns nur wenige Meter voneinander. Wir nähern uns dem Tier vorsichtig. Irgendwann steht er auf, wir bleiben sofort stehen und machen das Auto aus. Einen offenen Safari Wagen und ich sitze natürlich links vorne. Der Löwe kommt direkt auf uns zu. Fixiert mich mit seinem Blick, mein Herz bleibt einen Moment stehen und ich vergesse zu atmen. Er zieht langsam an mir vorbei. Wenn ich meine Hand ausstrecken würde könnte ich ihn berühren. Alle auf der linken Seite werden kurz fixiert und dann schlendert er gemütlich an uns vorbei.
Er hat kaum das Auto passiert, da fängt er laut an zu brüllen. Ich kann das Gefühl kaum beschreiben. Die Hippos im Wasser werden auch ungeduldig und fangen an Laute von sich zu geben.
Der Löwe schlendert brüllend in den Sonnenuntergang.
Ein unglaubliches Erlebnis.
Was für ein toller Game Drive. Mir gefriert jetzt noch das Blut wenn ich daran denke.
Bis ganz bald und den besten Grüßen aus dem Busch
Anni
Es ziehen dunkle Wolken auf nicht nur am Himmel, sondern auch über dem Camp.
Es regnet und wir können nicht rausfahren. Die Abkühlung ist eigentlich ganz angenehm. Aber irgendwie ist die Stimmung im Camp gedrückt. Unsere erste Field Observation sollte heute Morgen anstehen, aber durch den Regen wird sie erstmal auf heute Nachmittag verschoben.
Wir gucken einen Film über den Sycamore Fig Tree, ein unglaublicher Baum. Ein Zuhause, Futter und Lebensraum für so viele verschiedene Tiere.
Es hört gegen Mittag auf zu regnen und wir müssen tatsächlich ran zu unserem ersten Test. Nach nur einer Woche werden wir schon 30 Dinge abgefragt die wir eigentlich können sollten. Dazu laufen wir durch den Busch und sobald unsere Instructoren etwas schönes finden wird es eingekreist, bekommt eine Nummer und wir müssen dazu Fragen beantworten.
Das Ergebnis ist frustrierend und ich weiß jetzt schon dass ich darauf mindestens ein Bier trinken werde.
Ich habe das Gefühl ich weiß gar nichts. Teilweise weil ich es noch nicht im Hirn abgespeichert habe und teilweise weil ich das was wir da wissen sollten noch nie gesehen habe.
Es ist so viel zu lernen. Und man weiß nie wo man anfangen soll.
Vor- und Nachbereitung der Drives und Walks, Bearbeitung des Workbooks, Ausfüllen des Logbuchs, Nachbereitung der Unterrichtsstunde und sich natürlich eigenständig ganz viel Wissen über die Tiere und Pflanzen hier aneignen. Da bleibt kaum Zeit für etwas anderes und so richtig bekomme ich das ganze noch nicht unter einen Hut. Wenn ich mir mal eine Stunde Pause gönne habe ich fast schon ein schlechtes Gewissen.
Endergebnis meiner Field Observation waren 16/30 Punkten. Wow. Ist das schlecht. Und es entmutigt ganz schön.
Ich habe ein bisschen mit den Backups gesprochen und die meinten ich soll mir mal nicht so einen Kopf machen bei ihnen war das genauso.
Abends am Lagerfeuer trinke ich ein bisschen mehr als die vorgegebenen 2-3 Drinks, aber so machen es die anderen auch.
Und es tut auch gut am Lagerfeuer zu sitzen, einfach mal zu quatschen und ein Bierchen zu zischen.
Der nächste Morgen kommt schneller als gehofft, aber einen Kater habe ich Gott sei Dank nicht.
Ich hoffe die nächste Field Observation wird besser.
Beste Grüße aus dem Busch
Anni
Wir standen also da vor den Rhinos, ich wusste rein gar nichts mehr. Naja nicht schlimm, ist ja das erste Mal.
Nach einiger Zeit wollen wir weiter und die große Challenge ist, an den Rhinos vorbei zu fahren ohne sie zu sehr zu erschrecken. Gar nicht so einfach. Ich versuche den Anweisung von Jasper zu folgen. Im Schneckentempo nähern wir uns den beiden Rhinos und sobald die noch entspannt liegende Kuh aufsteht, soll ich sofort den Motor ausmachen.
Ich bin so nervös, aber es klappt ganz gut und die beiden machen sich auf den Weg in den Bush sodass wir passieren können. Wir sehen noch einige interessante Vögel und sogar die kleinen Zwergmangusten, eine Gruppe Impalas kreuzen unseren Weg und wir sehen und tracken ein Gnu.
Ein Marulabaum mit vielen Früchten auf dem Boden steht am Wegesrand. Ganz aufgeregt halte ich an und biete meinen Gästen einen tollen kleinen Snack Die Marulafrucht ist wirklich lecker.
Wir machen eine Pause am Croc dam, das Fahren klappt bis zu diesem Zeitpunkt immer besser. Der ganze Drive dauert fast 3, 5 Stunden. Am Croc dam bin ich als Guide auch dafür verantwortlich meinen Gästen etwas zu Trinken und einen kleinen Snack anzubieten. Das Hosting an sich macht mir auch echt Spaß. Am Damm sehen wir große und kleine Krokodile und einen ganzen Haufen Hippos.
Wir machen uns auf den Rückweg und mitten auf dem Weg liegen nochmal zwei Rhinos. Diesmal zwei ausgewachsene Mädchen.
Wir beobachten sie und dann muss ich mich wieder im Schritttempo nähern, bis sie aufstehen, sofort den Motor aus und schauen was passiert.
Irgendwann kommen wir wieder am Camp an und ich bin völlig fertig.
Ich bekomme positive Feedback und ein bisschen konstruktive Kritik, bin aber allgemein sehr zufrieden mit mir.
Jetzt heißt es an allem Arbeiten vor allem an der Nervosität und am Wissen.
Beste Grüße aus dem Busch
Anni
Jetzt bin ich schon mehr als eine Woche im Camp und möchte ein bisschen über den Alltag erzählen :)
Wie stehen hier meist so gegen 5 Uhr morgens auf. Um 6 Uhr gibt es Kaffee und um 6:30 Uhr geht es auf zur ersten Aktivität des Tages - Bushwalk oder Game drive
Wir fahren oder gehen raus und lernen alles über den Busch. Den Boden, die Gräser, die Bäume, die Tiere und wie alles miteinander zusammenhängt.
Bisher fällt mir Tracking und die Baumidentifikation am schwersten. Seit dem 4. Tag müssen wir auch schon unsere Guiding skills trainieren in dem wir die Walks oder Drives leiten.
Alles gar nicht so einfach und wie das alles in so kurzer Zeit in unseren Kopf soll weiß ich auch noch nicht.
Wir kommen zwischen halb zehn und halb elf wieder am Camp an und dann gibt es Frühstück. Unsere ganzen Stunden im Busch müssen wie in der Ausbildung in einem Logbuch dokumentiert werden. Nervig aber auch irgendwie ziemlich cool.
Nach dem Frühstück gibt es eine Unterrichtsstunde über beispielsweise Ökologie, Ökosysteme, Guidingoder Geologie. Danach heißt es lernen, lernen, lernen und das Workbook bearbeiten. Die Fragen müssen bis zum Ende der Zeit hier alle ausgefüllt sein.
Es gibt ein leichtes Mittagessen und dann geht es wieder in den Busch.
Wenn es dunkel wird werden auch die Sterne und die Orientierung in der Dunkelheit ein Thema.
Dann gibt es noch ein leckeres Abendessen und danach ist man entweder weiter fleißig und lernt oder sitzt am Lagerfeuer.
Die letzten Tage saß ich abends immer mit meiner Ukulele am Lagerfeuer und habe gespielt und die anderen fanden das auch gar nicht so scheiße :)
Es ist wirklich unglaublich toll hier, aber man muss auch echt viel tun.
Das schöne ist, dass man immer draußen ist und es kaum zu übertreffen ist wenn grade ein Nyala am "Unterrichtsraum" vorbei läuft oder wir hier Elefantenbesuch bekommen.
Bis bald mit besten Grüßen aus dem Busch
Anni
Ich war schon so oft und so lange in Afrika und konnte nie meine Big 5 abhaken. Mir fehlte der Leopard auf meiner Liste. Und es ist nicht so, dass er nur auf der Liste fehlt sondern vorallem im Herzen.
Die wunderschönen, großen Katzen beeindrucken mich einfach. Am weitesten verbreitet in Afrika, aber doch selten gesehen.
Es geht morgens mit dem Auto zu einem Punkt im Reserve an dem wir unseren Bush Walk starten. Serena guided und ich bin beeindruckt, was sie nach so kurzer Zeit schon alles weiß und umsetzen kann.
Ich nerve übrigens schon alle Leute im Camp mit meinem Leoparden. Immer wenn nach Special interests gefragt wird sage ich Leopard.
Und bei diesem Walk sind wir ihm zumindest ein bisschen näher gekommen. Wir haben nämlich seine Tracks entdeckt und das fand ich mehr als super :)
Nach einer Weile sehen wir noch die Leoparden Schildkröte und ich fühle mich großartig, weil es auch schon so ein kleiner Leopardentag für mich ist.
Wir kommen zurück ins Camp, frühstücken und haben unsere Unterrichtsstunde in "Wie funktioniert unser Land Rover und was müssen wir alles kontrollieren und warum". Es ist der bisher heißeste Tag und uns läuft der Schweiß nur so runter, auch wenn wir einfach nur stehen oder sitzen.
Jasper und James bringen in der Zeit Müll weg und als sie wieder kommen sind alle ganz aufgeregt, denn James hat einen Leoparden entdeckt.
Alle werden eingesammelt und es geht in der puren Mittagshitze ohne Sonnenschutz oder Hut Richtung Leopard. Die Chancen dass er noch in seiner kühlen Kuhle liegt sind groß, denn auch dem Leoparden ist zu heiß.
Wir nähern uns der Stelle und tatsächlich liegt dort ein wunderschöner großer Leopard. Ich bin beeindruckt von seiner Schönheit und kann mein Glück kaum fassen.
Den Sonnenbrand riskiere ich dafür gerne.
Wir halten die Sonne aus solange wir können und bis jeder ein tolles Foto hat und lassen ihn dann wieder in Ruhe weiterschlafen.
Da es einfach viel zu heiß ist fällt der Nachmittagsdrive aus und wir machen stattdessen einen Night drive.
Zum night drive gehört ein Spotter. Das ist derjenige der vorne auf dem Stuhl sitzt und die Lampe zu entdecken der Tiere benutzt. Wir haben super viel Glück, denn ein Büffel steht direkt an der Straße und ist nur 2 Meter von uns entfernt. Er fühlt sich durch uns überhaupt nicht gestört und wir können ihn in Ruhe beobachten. Der Sitzt da vorne ist übrigens gar nicht so ohne. Die Straßen sind teilweise extrem ruckelig und einmal wäre ich fast vom Sitz gefallen. Typisch Anne.... Ich muss da noch ne sicherere Position finden.
Wir lassen den Abend am Lagerfeuer ausklingen und ich bringe zum ersten mal meine Ukulele zum Einsatz.
Was für ein perfekter Tag. Jetzt sitze ich hier oben auf dem Study Deck, kann mein Glück kaum fassen und genieße die Situation. Echsen krabbeln hier vorbei, Nyalas laufen einem über den Weg und ab und zu kommt Flippy der Camp Elefant vorbei.
Beste Grüße aus dem Busch
Anni
Wir standen also da vor den Rhinos, ich wusste rein gar nichts mehr. Naja nicht schlimm, ist ja das erste Mal.
Nach einiger Zeit wollen wir weiter und die große Challenge ist, an den Rhinos vorbei zu fahren ohne sie zu sehr zu erschrecken. Gar nicht so einfach. Ich versuche den Anweisung von Jasper zu folgen. Im Schneckentempo nähern wir uns den beiden Rhinos und sobald die noch entspannt liegende Kuh aufsteht, soll ich sofort den Motor ausmachen.
Ich bin so nervös, aber es klappt ganz gut und die beiden machen sich auf den Weg in den Bush sodass wir passieren können. Wir sehen noch einige interessante Vögel und sogar die kleinen Zwergmangusten, eine Gruppe Impalas kreuzen unseren Weg und wir sehen und tracken ein Gnu.
Ein Marulabaum mit vielen Früchten auf dem Boden steht am Wegesrand. Ganz aufgeregt halte ich an und biete meinen Gästen einen tollen kleinen Snack Die Marulafrucht ist wirklich lecker.
Wir machen eine Pause am Croc dam, das Fahren klappt bis zu diesem Zeitpunkt immer besser. Der ganze Drive dauert fast 3, 5 Stunden. Am Croc dam bin ich als Guide auch dafür verantwortlich meinen Gästen etwas zu Trinken und einen kleinen Snack anzubieten. Das Hosting an sich macht mir auch echt Spaß. Am Damm sehen wir große und kleine Krokodile und einen ganzen Haufen Hippos.
Wir machen uns auf den Rückweg und mitten auf dem Weg liegen nochmal zwei Rhinos. Diesmal zwei ausgewachsene Mädchen.
Wir beobachten sie und dann muss ich mich wieder im Schritttempo nähern, bis sie aufstehen, sofort den Motor aus und schauen was passiert.
Irgendwann kommen wir wieder am Camp an und ich bin völlig fertig.
Ich bekomme positive Feedback und ein bisschen konstruktive Kritik, bin aber allgemein sehr zufrieden mit mir.
Jetzt heißt es an allem Arbeiten vor allem an der Nervosität und am Wissen.
Beste Grüße aus dem Busch
Anni
Gestern war es soweit. Eiskalt wurde ich am 4. Tag der Ausbildung ins Wasser geschmissen.
Ich war vor dem Prebriefing am Vorabend schon so aufgeregt wie soll ich nur den Drive schaffen?
Zum Prebriefing gehört, dass man nach dem Abendessen vor allen Leuten erzählt, dass man nächsten Morgen der Guide für den Game Drive oder den Bush Walk ist und welche Dinge man alle mitbringen soll.
Als es dann am nächsten Morgen soweit ist treffe ich mich mit dem lieben James (einer der Back up guides) am Auto und er vermittelt mir erstmal ein paar Dinge die ich jedes Mal am Auto checken muss.
Dazu gehören zum Beispiel ein Ölcheck und der Check der Bremsflüssigkeit.
Alles muss kontrolliert werden bevor es los geht. Tja und dann sitze ich auch schon im Auto und hole meine "Gäste" am vereinbarten Treffpunkt ab. Meine Gäste sind die anderen Trainees, der Instructor Jasper und James. Nach nicht mal zwei Minuten treffen wir schon auf Giraffen. Ich sollte dazu erwähnen dass wir bisher auf den Drives mehr auf die kleinen Dinge geachtet haben und noch nicht so viel große Tiere gesehen. Geschickter Schachzug, denn auch Gräser, Bäume, Blumen, Termiten und die vielen vielen Vögel können interessant sein. Verlieren aber an Attraktivität wenn man am ersten Tag gleich schon Löwen und Elefanten sieht.
Tja und da sitze ich nun. Nervös, zittrig und habe jegliches Wissen über alle Tiere vergessen.
Wir fahren weiter und um die nächste Ecke liegen gleich zwei Rhinos. Ich bin vollkommen überfordert, möchte die Tiere auf keinen Fall stören, aber sie liegen natürlich direkt neben der Straße. Gott sei Dank gibt es hier nur die White Rhinos die im Gegensatz zu ihren Verwandten den Blick Rhinos etwas entspannter sind.
Ich bin voller Adrenalin.
Wir halten sehr nah an den Rhinos und sehen dass es Mutter und Kalb sind. Das kleine grast während die Mutter eine entspannte Pause einlegt. Wir beobachten die Rhinos in "silent", dann werde ich gefragt was ich so über Rhinos weiß und tja was soll ich sagen, vor lauter Nervosität ist mir rein gar nichts mehr eingefallen.
Wie es weiter ging erfahrt ihr im nächsten Bericht.
Beste Grüße aus dem Busch
Anni
Eines der ersten Dinge die man hier lernt ist still zu sein und zuzuhören und das auf vielen verschiedenen Ebenen. Bei den Bush Walks ist das Motto "Walk in silence". Dadurch ist es möglich einige Tier schon deutlich bevor man sie sehen kann, zu hören.
Auch abends und nachts ist die Umgebung das Gegenteil von still. Letzte Nacht konnten wir mehrfach eine Hyäne und die in der Nähe lebenden Baboons hören.
Sei leise und höre zu, dann kannst du etwas lernen.
Das gilt natürlich auch für die Unterrichtsstunden.
Unsere Geologiestunde heute wurde schon unterbrochen, bevor sie überhaupt angefangen hat. Wir waren alle quasi bereit zu lernen, als ein typisches knacken unsere Aufmerksamkeit erregt hat. Tja und wer stand da vor der imaginären Tür? Flippy der Campelefant. Flippy ist ein komplett wilder Elefant, der aber ab und zu im Camp vorbei schaut um zu gucken ob noch alles in Ordnung ist. Und jetzt war natürlich Zeit die neuen Studenten kennenzulernen.
Flippy stand direkt vor Charlys und meinem Zelt und wir konnten richtig nah ran um ihn zu beobachten. Das war ein unglaubliches Gefühl.
Allgemein kann man sagen, dass wir zumindest aktuell noch den ganzen Tag lernen. Wir sind 6 bis 7 Stunden draußen im Busch, zu Fuß oder mit dem Auto. Danach heißt es 1-3 Stunden Unterricht und in allen Zwischenzeiten beschäftigen wir uns mit der Vor- und Nachbereitung sowie dem Workbook.
Und ich muss zugeben ich hätte niemals gedacht, dass es unglaublich viel Spaß macht verschiedene Gräser und Vögel kennenzulernen.
Niemals, niemals nie hätte ich das gedacht.
Aber nach 20 Gräsern musste ich schon lachen, als unser Guide ganz aufgeregt schrie dass er etwas ganz besonderes hat und es wieder nur ein Gras war.
Ich werde weiter berichten.
Beste Grüße aus dem Busch
Anni
Comming soon
Wir sind im Busch angekommen.
Es ist wunderschön. Wir sind 9 Ecotraining Studenten dazu kommen. 4 Guides und 3 Staff Leute. Heisst wir sind mit 16 Menschen mitten im Nirgendwo.
Das Gefühl hier zu sein ist einfach unglaublich. Die Zelte sind mit Feldbetten und Moskitonetzen ausgestattet. Es gibt sowas wie eine Dusche und quasi richtige Toiletten. Das Karongwe Camp liegt, wie sich vermuten lässt, am Karongwe River. Der Fluss hat allerdings nut partiell Wasser und im ausgetrockneten Teil gibt es sogar ein kleines Volleyballfeld. Es gibt "under the Stars showers" die ich auf jeden Fall demnächst testen werde. Es gibt Study Decks auf denen wir lernen werden und ein Deck auf dem wir übernachten können. Direkt unter den Sternen, im Freien, kein Zaun um uns herum.
Die Nacht war laut. Überall zirpt und quakt es und gegen 4 Uhr morgens hat auch irgendein Tier gebrüllt. Laut, aber nicht so nah.
Der Morgen beginnt früh. Um 5:30 Uhr geht es raus aus den Zelten. Es gibt Kaffee, Tee und einen kleinen Snack. Danach geht eine Gruppe zu Fuß durch den Busch. Die andere Gruppe fährt im Jeep.
Heute morgen ging es für mich auf den ersten Bushwalk. Wir lernen die ersten Guiding Skills und lernen diverse Pflanzen und Bäume und deren Bedeutung für die Umwelt kennen. Wir sehen in einem Teil des Karongwes ein Krokodil, viele Vögel und entdecken kurz vor Schluss sogar noch einen großen Büffel, der aber gleich vor uns flieht. Vor unserem Camp sind dann noch 3 Nyala Bullen.
Es gibt ein wirklich tolles Frühstück mit Toast, Hackfleisch, Spiegeleier, Bohnen, Tomaten, Haferflocken und jede Menge Obst.
Jetzt sitze ich hier und schreibe und in einer halben Stunde geht zur ersten Guiding Stunde.
Ich bin gespannt.
Wir haben die ersten vier Tage eine kleine Schonfrist, aber danach müssen wir auch als Guides und als Dutyteam ran.
Beste Grüße aus dem Busch
Anni