Donnerstag, 2. November 2017

Auf dem Weg...

Ich sitze endlich im Flugzeug nach Windhuk. Es ist Donnerstag, 3 Uhr morgens. Unser Flieger sollte schon vor 4 Stunden abheben, aber ich sitze erst seit einer Stunde hier.

Ich bin aufgeregt, k.o., müde und hungrig. Die Stewardessen haben mit dem Austeilen der nächtlichen Mahlzeit schon angefangen. Ich sitze aber fast ganz hinten, also wird es wohl noch dauern bis ich mich zwischen „Pasta“ und „Chicken“ entscheiden muss.

Der Flieger hat 3 Stunden Verspätung und obwohl das schon vor 12 Stunden klar war, mussten wir zu den normalen Zeiten einchecken.
Ich war noch ganz normal Arbeiten, habe meinen Hund zu meinen Eltern gebracht und mich dann im  Zug auf nach Köln gemacht.
Nach dem Check in hatten wir noch ganze 5 Stunden zu überbrücken. Wir suchten uns ein mehr oder weniger gemütliches Plätzchen und versuchten etwas zu dösen. Das hat natürlich nicht ganz hingehauen. Jetzt sitze ich endlich hier im Flieger, voller Vorfreude auf Namibia und Botswana.
Genauso freue ich mich auf eine warme Mahlzeit. Ich entscheide mich für Pasta und muss sagen, dass es gar nicht so schlecht ist.
Endlich gehen die Lichter aus und ich versuche eine bequeme, an Nils gekuschelte Position zu finden. Es ist kalt oder mir ist kalt. Ich decke mich mit meiner Jacke zu. Eine Frau hinter uns ist krank und hustet die ganze Zeit. Nicht das optimale Geräusch zum Einschlafen. Irgendwo weint ein Kind. Ich versuche mich mit meinem Hörbuch abzulenken und döse immer wieder leicht ein. So richtig bequem ist meine Position aber nicht.
Irgendwann wacht Nils auf und wir tauschen die Plätze. Ich sitze am Fenster und beobachte wie es langsam hell wird. Wir fliegen über die Weiten Angolas. Man sieht eine hügelige Landschaft durchzogen von ausgetrockneten Flussbetten.
Es sind noch circa zwei Stunden bis zur Landung und ich vertreibe mir die Zeit mit einer Comedyshow, die ich mir vorher über Netflix aufs Handy geladen habe und schaue mir immer wieder die Landschaft durch das Fenster an. Ich bin schon gespannt auf die riesige Etosha Salzpfanne und hoffe, dass man sie erkennt. Und ja, man erkennt sie ganz genau. Eine riesige kahle weiße Landschaft.  Ziemlich beeindruckend schon von oben, wie muss es dann sein wenn man direkt davor steht? Das werde ich in den nächsten Wochen wohl noch erfahren.
Es geht in den Landeanflug. Die Leewellen, die durch die hügelige Landschaft rund um den Flughafen entstehen, machen mir zu schaffen. Es ruckelt ziemlich heftig, es geht auf und ab, mir wird heiß und übel.
Ich entdecke einen Strauß der unter einem Baum Schatten sucht und lasse mich für einen Moment von ihm ablenken. Ich atme auf als wir endlich Boden unter den Füßen haben. Ich frage mich wo der Flughafen ist, denn ich sehe nur ein winziges Gebäude am Rande der Landebahn. Und ja, das ist tatsächlich der Flughafen. Es stehen nur vier weitere Flieger vor dem Gebäude. Wir steigen aus, es ist heiß, aber die afrikanische Luft riecht nach Abenteuer. Wir sind endlich hier.
Das Immigration Gebäude ist so klein, dass gar nicht alle Leute aus dem Flieger auf einmal hinein passen. Wir warten und warten und warten… Nach unendlich langsam vergehenden 90min sind wir endlich durch die Passkontrolle. Wir werden schon erwartet, denn ein Mitarbeiter unserer Mietwagenfirma holt uns ab und bringt uns nach Windhuk.
Den Flug haben wir überstanden, jetzt kann das Abenteuer losgehen.


Bis bald,
Anne




Montag, 23. Oktober 2017

Die Zeit verfliegt….

Eben waren es noch neun Wochen bis zum Abflug schon bin ich seit zwei Wochen wieder zu Hause.

Schreibtechnisch war ich auch nicht ganz untätig.

Meine „Insider“ Berichte für Praktikawelten sind teilweise schon online und können hier gelesen werden:


An allen weiteren Berichten arbeite ich natürlich auch fleißig.

Für einen visuellen Vorgeschmack sind hier zwei meiner Lieblingsbilder:


Ein wunderschöner Sonnenaufgang im Okavango Delta, Botswana

Ein junges Steppenzebra, mitten im Delta

Bis bald,
Anne

Dienstag, 5. September 2017

Abenteuer Afrika - Namibia und Botswana - Teil 1 noch eine Woche bis zum Abflug

Zurück zum ersten Bericht

Ahoi (noch!) aus dem Wohnzimmer !

Bald geht unsere große Reise los. Es ist nur noch eine Woche bis zum Abflug.
Ich bin schon ziemlich aufgeregt und habe in den letzten Tagen nochmal einige Reiseberichte gelesen und in den Reisführern gestöbert.

Ich habe ein paar Infos zusammen gesucht über Allrad fahren im Tiefsand, über das Verhalten bei diversen Tierbegegnungen und Rezepte die man Mitten im Nichts in Botswana in unserem Gusseisernentopf über dem Feuer kochen kann.

Ich bin bei Praktikawelten "Insider" bei dieser Reise. Das bedeutet ich berichte offiziell für Praktikawelten von meinen Erlebnissen im südlichen Afrika.

Mein erster Vorbericht ist sogar schon veröffentlicht.

Schaut mal hier:

Insider Namibia







In ein paar Tagen heißt es endlich Sachen packen und los!

Ich kann es kaum noch abwarten.
 


Donnerstag, 10. August 2017

Meine Tipps für euren Marokko Urlaub

Ich war 10 Tage mit dem Mietwagen durch Marokko unterwegs. Dabei habe ich viel gesehen und erlebt.


Vielleicht ist der ein oder andere von euch auch auf den Geschmack gekommen und möchte nach Marokko reisen oder ihr sucht für euren bereits geplanten Urlaub noch ein paar Tipps.

Hier sind meine Highlights und Tipps:

1. Lasst eure Koffer zu Hause und packt stattdessen eure Rucksäcke. Die Medinas sind enge, volle Gassen, da ist ein Koffer nur störend und nervig zu schleppen.

2. Übernachtet in kleinen Riads inmitten der Medinas der Städte. Die Dachterrassen sind ein Traum, das Personal ist unglaublich freundlich und das Gefühl mitten im Geschehen zu sein fantastisch. Außerdem kostet eine Übernachtung oft nicht mehr als 15-20 Euro (für 2 Personen!)

3. Nehmt euch viel Zeit für Marrakesch. Ich war 3 Tage dort und hätte problemlos weitere 3 Tage füllen können. Man kann allein auf dem Suk Tage verbringen und dann gibt es da noch die vielen Gärten oder Ausflüge mit dem Quad oder Kamel.


4. Falls es euch nach Rabat/Salé verschlägt kann ich euch nur wärmstens das Riad The Repose empfehlen. Ein absolutes Muss ist das 5 Gänge Menü auf der Dachterrasse.

5. Kamelreiten, auch wenn einem danach der Po weh tut, sollte auf jeden Fall auf eurer Liste stehen. Schöner als in den Palmenhainen in Marrakesch ist es da wohl in der Erg Chebbi mit einer Übernachtung in der Wüste.

6. Die Todesschlucht Todhra in Tinghir. Was für eine Landschaft! Eine wunderschöne Schlucht direkt an einer Oase.

7. Macht eine Rundreise mit Mietwagen auf eigene Faust. Es ist sicher, günstig und ihr seid super flexibel.


Falls ihr mehr Fragen habt, schreibt mir eine Mail oder hinterlasst einen Kommentar :) !

Montag, 24. Juli 2017

Marokko - eine Abenteuerrundreise mit dem Mietwagen - Teil 3 - Die Wasserfälle von Ouzoud und das wundervolle Marrakesch

Zurück zu Teil 2

Tag 6:
Eigentlich gar keine so spektakuläre Fahrt mehr, nachdem wir ein paar Tage zuvor so lange unterwegs waren. Unser erstes Ziel war die Pon de naturelle in Imi’m’ifti circa eine Stunde Fahrt von unserem eigentlichen Ziel entfernt. Bis dahin war es aber noch ein gutes Stück Fahrt über die schlechten Pisten des Atlasgebirges. Auf dem Weg trafen wir auf Franzosen die Mitten im Atlas eine Reifenpanne hatten. Ich bin sehr dankbar darüber, dass wir davon verschont geblieben sind. Ab und zu trifft man auf kleine Dörfer und man fragt sich wie zum Teufel man dort leben kann. Das waren auch einige der wenigen Orte an denen man mal keine Satellitenschüssel fand. Ansonsten scheint es so, dass egal wie arm man ist, Satellitenschüssel und Fernseher hat man trotdzem. Auf dieser Strecke kam uns auch Ewigkeiten kein Auto entgegen und wenn doch wurde es auf der Strasse ganz schön eng und es gab die ein oder andere Schrecksekunde. Ansonsten sieht man hier viele alte deutsche Krankenwagen auch einen der DLRG haben wir entdeckt. An der Naturfelsbrücke angekommen badeten wir unsere Füße im kalten Wasser des Flusses und genossen die Aussicht. Auch hier kaum ein Touri. Die Wanderung durch die Brücke war zwar sehr schön aber weder besonders lang noch sonderlich spektakulär.
Später in Ouzoud checkten wir in dem absolut unschönsten Hotel mit dem wohl größten Potential ein. Viel Platz, alles umgrünt, aber extrem runtergekommen. Dort aßen wir zu Abend. Das wohl witzigste Omelett de Fomage aller Zeiten. Es war einfach ein gebratenes Ei und darauf waren lieblos ein paar Stücke Schmelzkäse verteilt. Wenigstens hat uns dieses Abendessen auch nicht so viel gekostet. Wir haben zu unserem Essen jeweils eine Cola bestellt, bis wir die hatten war das Omelett aber schon längst aufgegessen. Ein Junge musste erst loslaufen und irgendwo in der Umgebung besagte Coladosen kaufen, dann verweilten sie kurz im Tiefkühlfach damit wir sie nicht pipiwarm trinken mussten. Wenigstens ist der zum Hotel gehörende Hund süß. Aber der Umgang der hier mit Tieren gepflegt wird ist nicht so schön anzusehen.
Hier ergab sich im übrigen mal ein ganz neues Duschproblem, denn das Wasser wollte einfach nicht ablaufen.

Tag 7:
Auch das Frühstück in diesem Hotel war nicht wirklich das Beste. Statt Butter gab es Olivenöl und Orangensaft gab es auch nicht. Dafür machte es sich eine Katze auf meinem Rucksack bequem und als ich anfing sie zu streicheln rollte sie sich gleich auf den Rücken und fing an zu schnurren. Dann machten wir uns zu Fuß auf den Weg Richtung Wasserfall. Der war schneller gefunden als erwartet und es warteten schon eine Menge Guides die uns gerne führen würden. Aber außer uns auch wieder kein Tourist zu sehen. Wir standen oben am Wasserfall und konnten die 100m ganze ohne Absperrung oder Sicherung hinunter sehen.

Das war etwas gruselig, aber auch sehr beeindruckend. Wir machten uns auf dem Wasser flussabwärts zu folgen. Die ersten paar 100m am Fluss entlang waren voll mit zur Zeit geschlossenen Cafes und Campingplätzen. Wie bereits erwähnt touristisch gesehen nichts los, aber für uns genau das Richtige. Auf unserer 6 stündigen Wanderung begegnete uns kein einziger Tourist. Nur ab und zu tauchte scheinbar aus dem nichts ein Guide auf der uns führen wollte und es ist wirklich gar nichts so einfach sie loszuwerden. Sie sind auch recht schnell beleidigt wenn man die Angebote ablehnt, aber wir gehen nun mal lieber selbst auf Entdeckungstour. Nach einiger Zeit teilte sich der Weg und wir entschieden uns dem Weg weiter oben zu folgen der nicht direkt am Fluss entlang lief. Der Weg war zwar für unser eigentliches Ziel nicht der richtige und wir mussten nach einiger Zeit umdrehen, dafür aber sahen wir einige Berberäffchen in freier Natur.
Wir wurden erst durch ihre Rufe auf sie aufmerksam und Nils entdeckte sie als Erstes. Zurück auf unserem eigentlichen Weg kletterten wir irgendwann ziemlich steile Felsen hinauf und aßen mit einem tollen Ausblick eine der besten Galia Melonen die ich je probiert hatte. Wir überquerten irgendwann den Fluß über eine aus Holzstücken und Sandsäcken improvisierte Brücke und versuchten einen Weg auf der anderen Seite des Flußes zurück zum Wasserfall zu finden.
Leider sind wir gleich an zwei Stellen gescheitert. Nichts desto trotz waren die Wege aufregend, herausfordernd und cool. An einer Stelle versuchten wir erneut den Fluß zu überqueren, diesmal allerdings ohne Brücken sondern nur über Steine. Dazu muss man sagen, dass das ein durchaus reißender Fluß war. Wir kamen relativ nah ans andere Ufer über die Steine, aber die letzten zwei drei Meter waren einfach zu gefährlich, sodass wir umkehren mussten und den Weg den wir gekommen waren zurück nahmen. Wir wollten auch zeitig am Auto sein, da wir nur äußerst ungern im dunklen Auto fahren wollten. Wir wollten schließlich noch in Marrakesch ankommen heute. Habe ich eigentlich schon erwähnt dass ich mich tierisch auf die Schnüss gelegt habe? Nein nicht beim klettern oder ähnlichem, nein einfach beim gradeausgehen hats mich hingehauen. Natürlich auf den einzigen spitzen Stein der weit und breit zu sehen war. Hose kaputt und Knie blutig. Später beim Klettern bin ich nochmal mit meinem Popo an einer Kante hängen geblieben und hab mir da die Hose aufgerissen. Gott sei Dank hatte ich ein langes T Shirt an.

Auf dem Weg nach Marrkesch hatten wir auch noch ein Puls in die Höhe treibendes Ereignis. Wir fuhren zu schnell (wie gesagt die Verkehrsregeln sind nicht immer ganz eindeutig) und wurden von marrokanischen Polizisten aus dem Verkehr gezogen. Mir ist das Herz in die Hose gerutscht. Wir waren sehr freundlich und auch die Polizisten waren sehr nett. Sie kassierten 300 Dirham. Für uns völlig in Ordnung, aber sie ließen uns noch nicht fahren. Bis wir auf einmal auf das gestern laufende Fußballspiel von Bayern München angesprochen wurden. Die Polizisten lachten und gaben uns das Geld zurück und fragten uns ob wir jetzt glücklich sind. Erleichtert so glimpflich aus dieser Situation herausgekommen zu sein fuhren wir in die Stadt. Marrakesch ist wirklich voll mit Autos, Bussen, Motorrädern, Mofas, Kutschen, Mauleseln und Fußgängern und aus einer zweispurigen Straße wird schnell mal eine mit vier Spuren. Ganz nach der Devise: Da ist doch noch Platz. Es werden übrigens im ganzen Land viele Häuser gebaut, aber manchmal sieht es auch schon echt verfallen aus. Man war sich nie sicher Baustelle oder schon verfallene Gebäude?
Den Parkplatz in Marrakesch fanden wir ohne Probleme. Nur um zu unserem 1. Riad in  Marrakesch zu gelangen brauchten wir Hilfe. Zwei Kinder halfen uns für 10 Dirham. Natürlich wieder mit Diskussion, dass das viel zu wenig sei. Es war wirklich ein sehr nettes Riad mit freundlichem Perosnal. Unser Zimmer lag wie bereits üblich direkt am Gemeinschaftsraum. Abends gingen wir in ein Restaurant in der Nähe einer großen Moschee. Die Dachterrasse war mal wieder ein Traum und die Aussicht super. Wir konnten Storche bei der Nest- und Brutpflege beobachten und es gab zum ersten Mal Bier auf dieser Reise, allerdings alkoholfrei :).

Tag 8:
Ich hörte noch im Bett liegend wie der Regen auf die Abedeckung des Innenraums prasselte. Das Wetter sollte es an diesem Tag nicht gut mit uns meinen. Es schüttete immer wieder wie aus Eimern und wir waren sehr froh über unsere Jacken. Wir wollten es ein bisschen mit Kultur versuchen und besuchten trotz Regen einen verfallenen Palast und hübsch verzierte Gräber eines Sultans inklusive Kinder und Enkelkinder. Da wir noch das Riad wechseln mussten ging es mittags zum Umzug in unser erstes Riad zurück. Auch bei der Suche des zweiten Riads waren wir auf Hilfe angewiesen. Wie sich hier jemand in den endlosen Gassen auf anhieb zurecht findet ist mir immer noch ein Rätsel. Unser zweites Riad war quasi mitten in der Innenstadt von Marrakesch. Wir konnten das Treiben des Marktes bis zu unserer Dachterasse hören.  Typisch Touri machten wir an diesem Tag noch einen großen Fehler. Wir liefen um den Suk rund um Jamaa el Fna und kauften alles mögliche ein ohne zu vergleichen und ohne das Feilschen mit kleineren und vor allem preiswerteren Produkten geübt zu haben.
Übrigens haben wir hier tatsächlich den ein oder anderen Touristen entdeckt.  Zuerst blieb ich in einem  Laden hängen der voll war mit Holzkästchen und diversem weiterem Holzschnickschnack (typisch für mich). Es waren aber auch wirklich hübsche Kästchen und der Mann im Laden war sehr nett. Nachdem ich eine „magic Box“ gelöst hatte bot er 10000 Kamele und seinen ganzen Laden für mich.  Letztendlich kaufte ich ein Holzkästchen und ein Kamel für circa 11 Euro. Später sah ich natürlich ähnliche Kästchen für 5 Euro und Kamele für 50 Cent. Naja ich bilder mir einfach ein, dass wie der Verkäufer es sagte mein Kästchen einfach „high quality“ ist. Noch in dem Laden fing es wieder ordentlich an zu schütten und zu hageln. Die Hagelkörner waren circa Weintrauben groß und machten auf den vielen Wellblechdächern ordentlich krach. Ich bin mir tatsächlich nicht sicher ob ich vorher schon einmal so große Hagelkörner gesehen habe. Nicht viel weiter hatte uns schon der nächste Verkäufer an der Angel. Auch er war sehr nett und vor allem lustig. Er hatte ein unglaubliches Verkaufstalent und sollte eigentlich in Deutschland Autos  verkaufen :).  Wir durften an allen möglichen Kräutern und Gewürzen riechen. Er erklärte uns zu jedem Gewürz was darin ist und machte immer wieder Witze über potenzfördernde Tees und zeigte auf sehr große längliche Kürbisse die am Nachbarstand von der Decke hingen. Er schmierte uns mit unterschiedlichen Seifen voll und wir kauften schließlich Gewürze, Tee und Arganöl. Eine Art marokkanischen Bimsstein bekamen wir geschenkt. Nicht wirklich viel weiter hingen wir schon im nächsten, dafür aber auch letzen Laden für heute. Es gab Teekannen und Gläser. Der gute Mann holte sogar aus sämtlichen umliegenden Geschäften noch Kannen, da uns die die er dort hatte nicht zu 100 % gefielen. Letzendlich ließen wir einiges an Geld dort bekamen aber auch 14 Gläser eine Kanne und ein Tablett.
Wir brachten alles zurück in unser Riad und nutzen ein paar Momente ohne Regen um die Dachterrasse zu testen. Der Blick war mal wieder fantastisch. Man sah das große Minarett der Moschee, die Berge, die Stadt und man hörte die Trommler und Schlangenbeschwörer auf dem Markt. Auf dem Markt sahen wir im Übrigen auch einige sehr unschöne Dinge. Äffchen an kurzen Leinen und mit Windeln die irgendwelche Kunststücke machen sollten oder an Touris für Fotos hochkletterten. Total benebelte Schlangen die überall herum lagen. Zum Verkauf standen Echsen, Chamäleons Landschildkröten und Falken. Alle sahen sehr schlecht und zerrupft aus und die Haltung ließ wirklich zu wünschen übrig. Abends schickte uns Tripadvisor ins Cafe Zwin Zwin. Dachterrasse war an diesem verrengneten Abend leider keine Option. Es gab das erste mal Wein und Bier (einer der wenigen Ort in Marokko, stört mich aber nicht weiter) und ich aß Couscous. Dazu gab es karmalisierte Zwiebeln mit Rosinen. Das war unglaublich lecker. Nils aß Hühnchen Pastilla und war ebenso begeistert.

Unser Zimmer im Hotel war übrigens mal nicht direkt am Gemeinschaftsraum sonder ganz oben direkt an der Dachterrasse. Das war mal eine willkommene abwechslung. Unser erste Eindruck vom Zimmer war allerdings „Puff“, da unser Bett mit Leopardenmuster überzogen war. Auch die Decke und die wirklich vielen Kissen wechselten von Tiger zu Leoprint und es erinnerte doch stark an das wohl älteste Gewerbe.

Tag 9:
Heute mussten wir früh raus, denn es ging aufs Kamel. Wir wurden am Cafe de France relativ unproblematisch eingesammelt. Unser Fahrer stellte sich als marokkanischer Obama vor. Sein Kommentar: Ich sehe zwar so aus wie Obama (naja :) ), aber ich habe leider nicht so viel Geld wie er. Bei den Kamelen angekommen gab es eine kurze Einweisung und dann ging es direkt auf die Wüstenschiffe.

Mein Wunsch erfüllte sich, denn es gab gleich zwei Babykamele. Die machen übrigens ganz schön laute und seltsame Geräusche, ein bisschen wie ein Wookie. Mein Kamel hieß Aysa und wir bildeten den Schluss der Karawane. Ich fand es gar nicht so bequem da oben und war wirklich froh nach über 1 Stunde zumindest erstmal wieder am Boden zu sein. Bei der Pause gab es marokkanischen "Whiskey", sprich grüner Tee mit Minze und einigen Kilo Zucker. Außerdem gab es unseren Lieblingssnack Mesnmn (keine Ahnung wie man das schreibt) mit Honig uns Sesam.
Dann ging es auch schon zurück. Es ist überaus niedlich, wenn die kleinen Kamele anfangen zu Traben. Der Ritt ging übrigens durch "Steinwüste und Palmenhaine". Man könnte auch sagen fünf Palmen in trister Landschaft.
Am Ende bekamen die Frauen aus der Gruppe einen Kamelring aus Palmenblättern geschenkt, die die Guides unterwegs bastelten.
Wieder zurück im Hotel machten wir uns direkt auf den Weg zum Markt um die letzten Besorgungen zu erledigen. Ich wollte unbedingt noch hübsch verzierte Teller mit nach Deutschland bringen. Ich habe wirklich schöne Teller gefunden und der Händler hat sehr über mich gelacht, weil ich wohl eine harte Verhandlungspartnerin war.
Alle Einkäufe zurück ins Hotel gebracht genossen wir bis zur Dämmerung das Wetter auf unserer Dachterrasse.
Dann ging es wieder auf den Markt. Wir wollten dort das Treiben der Nacht erleben und es war wirklich unglaublich. Überall Schlangenbeschwörer, Schamanen, Wahrsager, Geschichtenerzähler, Musiker, Boxkämpfe, Spiele und mehr. Es ist kaum zu beschreiben wie magisch diese Atmosphäre war. Fast das Schönste daran war eigentlich, dass das Ganze nicht extra für Touristen gemacht wurde, sondern dass der Großteil der Zuschauer Einheimische waren.
In windeseile wurden auf dem Marktplatz unfassbar viele Essenstände aufgebaut. Wir versuchten uns einen Überblick zu verschaffen, doch wir kamen nicht weit. Wir wurden hartnäckig von den Anwerbern der einzelnen Stände bequatscht."We have the best" wurde uns quasi an jedem Stand versprochen. Ein Platz wurde uns so angeboten: "Face to face , romantic place". Romantisch war bei diesem Trubel wirklich gar nichts. Schlussendlich schien es an den verschiedenen Ständen fast überall das Gleiche zu ähnlichen Preisen zu geben.
Wir entschieden uns für den ersten Stand. Es war auch wirklich nett, wobei das Essen nichts besonders war. Dafür war die Stimmung und die Atmosphäre einmalig und unbeschreiblich.


Tag 9 und 10:
Heute ging es nach Azemmour. Unsere letzte Station vor unserem Rückflug. Die Stadt liegt direkt am Meer. Auch hier: Keine Touristen. In unserem Hotel waren wir die einzigen Gäste. Die Dachterrasse war mal wieder fantastisch. Wir machten uns einen schönen Tag am Meer und genossen ein 3 Gänge Menü auf unserer Dachterrasse.
Am nächsten Morgen ging es zurück nach Casablanca und wieder zurück nach Hause.

Was ein atembraubender, abenteuerlicher, aufregender Urlaub!

Vielleicht macht sich einer von euch ja auch auf den Weg nach Marokko :)

Berichtet mir!

Anni

Dienstag, 18. Juli 2017

Marokko - eine Abenteuerrundreise mit dem Mietwagen - Teil 2 Fés und Tinghir

Zurück zu Teil 1

Weiter geht es:

Tag 3:
Ich bin gestern sofort eingeschlafen und habe auch wirklich sehr erholsam geschlafen. Es ist uns sehr schwer gefallen aus dem Bett zu steigen, weil es einfach so gemütlich war. Das Frühstück auf der Dachterrasse war perfekt. Übrigens lebt dort auch eine Landschildkröte. Der ganze Aufenthalt im Repose war ein Traum. Liebevoll eingerichtet und dekoriert und die Inhaber einfach so herzlich, dass man sich gleich zu Hause fühlt. Leider mussten wir diesen schönen Ort verlassen, unsere Reise sollte ja schließlich weitergehen. Also saßen wir recht schnell nach dem Frühstück im Auto Richtung Fés. Die Straßen waren gut ausgebaut und ähneln, zumindest auf dieser Strecke, unseren Landstraßen und Autobahnen. Auf dem Weg entdeckten wir die ersten Störche die ihre Nester auf Straßenlaternen bauten. Die Landschaft wechselte recht schnell von Stadt zu flachem Land zu Hügeln, teilweise merkwürdig geformt und bewachsen.
Uns ist auf der Fahrt aufgefallen, dass immer wieder im Nirgendwo einfach Menschen rumstehen und scheinbar auf etwas warten, wir haben aber noch nicht herausgefunden auf was. Außerdem scheint es üblich zu sein, dass einzelne Polizisten Brücken bewachen und das jede Kuh einen eigenen Hirten braucht.
In Fés angekommen ergibt sich ein ganz neues Stadtbild. Die Stadt ist eingebettet in ein Tal umschlossen von Bergen. Wir fühlten uns gleich viel wohler als in Rabat. Es war auch nicht so dreckig und zugemüllt.
Die Medina begann an einem wunderschönen blauen Tor und es dauerte nicht lange bis uns die ersten Leute anquatschten ob sie unser Gepäck tragen und uns zum Hotel führen sollen. An dieser Stelle soll gesagt sein, dass Koffer für unsere Art von Reise keine gute Idee waren. Die ganze Zeit diese großen sperrigen Mistdinger durch die Straßen zu schleppen war ätzend. Gott sei Dank habe ich so einen tollen Freund, der mir stets half und das Ganze als Training nutzte. Merke beim nächsten Mal Bagpackerrucksack!
Einen dieser Männer sind wir leider nicht losgeworden und wie in Marokko so üblich brachte er uns nach einigem Suchen zu unserem Hotel (keine Ahnung ob wir es auch so gefunden hätten) und verlangte ein paar Dirham. Es war immer wieder eine Diskussion da er viel mehr haben wollte als wir geben wollten und auch als unser Reiseführer uns empfahl. Aber so ist das wahrscheinlich einfach in armen Ländern.
Im Riad angekommen hatten wir gleich einen ganz anderen Eindruck. Wir wurden nicht so herzlich begrüßt und es gab nur einen lieblos servierten Minztee. Und Minztee heisst hier ein paar Blätter Schwarztee, ein paar Blätter Minze und jede Menge Zucker. Dafür war der Gemeinschaftsraum sehr hübsch mit vielen blauen und weißen Mosaiken verziert. Unser Zimmer war auch mehr eine Katastrophe als ein schöne Unterkunft, aber für eine Nacht sollte es reichen. Wie auch schon im Repose ging unser Zimmer direkt vom Gemeinschaftsraum ab. Für diese Nacht sollte das ein wenig Lärm und viel Helligkeit heißen. Dann ging es auf die Stadt zu erkunden. Da Freitag war, hatte der Suk geschlossen und die einsamen Gassen waren ein wenig gruselig. Vor allem kamen uns immer wieder wie Jedi Ritter gekleidete Menschen entgegen, die uns fragten ob wir Haschisch kaufen wollten. Wir lehnten jedes mal dankend ab. Wir gingen Richtung Stadtmauer und tranken wieder einen Orangensaft. Diese Stadtmauern gefallen mir wirklich sehr gut. Wir machten uns auf die Suche nach dem botanischen Garten, hier nur als „beautiful garden“ bekannt, den uns der Typ im Riad empfohlen hat. Der hat übrigens so leise gesprochen, dass man ihn kaum verstehen konnte. Der Garten war schön angelegt und vorallem sauber. Danach liefen wir am Rand der Stadtmauer entlang zu zwei Ruinen die wir schon von Weitem entdeckt hatten. Sie lagen leicht erhöht auf einem Berg am Stadtrand. Die Aussicht von dort oben über die Stadt war fantastisch! Das Wetter war auch einfach perfekt. Blauer Himmel und weder zu heiß noch zu kalt.






Dem Internet sei Dank fanden wir abends ein zauberhaftes kleines Restaurant, welches wir ohne Tripadvisor wahrscheinlich niemals gefunden hätten. Man musste eine sehr leicht übersehbare Treppe viele Etagen hinauf. Ich hätte niemals gedacht wie versteckt ein Restaurant so sein kann. Oben angekommen gab es eine wunderschöne Dachterrasse mit herrlichem Blick über die Stadt. Es war auch ganz schön voll. Und sogar den ein oder anderen Tourist konnten wir entdecken. Wir gönnten uns für 950 Dirham ein 3 Gänge Menü und genossen die Abendstimmung.
Duschen sollte in Marokko weiterhin eine Herausforderung bleiben. In dem kleinen Bad machte man natürlich alles nass. Man hatte gar keine andere Wahl. Hier war das Problem es gab ausschließlich extrem heisses Wasser, aber mit Geduld lassen sich ja viele Dinge regeln.

Tag 4:
Das Frühstück in Fés war okay. Leider gab es das erst um neun und so kamen wir eine Stunde später als geplant los. Dass die Fahrt  nach Tinghir mehr als neun Stunden in Anspruch nehmen würde hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht geahnt. Eine Abbiegung wurde uns zum Verhängnis und wir trauten dem falschen Navi (gekaufte Karte auf einem Nüvi gegen Open Street Maps auf dem Handy). Dafür haben wir auf dem Weg wirklich viel verschiedene Facetten des Hohen Atlas mitbekommen und die ein oder andere Seltsamheit erlebt. Es ist ganz furchtbar wenn auf engen Passstrassen ein LKW vor einem fährt. Das Überholmanöver ist gar nicht so einfach und in schneckentempo hinterher fahren ist keine Option. Oft sind auch Kleinbusse beispielsweise mit Ziegen, Schafen oder Kühen beladen. Die Tiere sitzen dann oben auf dem eingezäunten Dach des Autos. Teilweise bringen solche Kleinbusse auch Menschen von Ort zu Ort, wobei wir uns immer noch fragen welche Orte, denn das waren teilweise wirklich Stunden von Ort z Ort. Und die Busse waren wirklich vollgestopft, sodass Kinder auf dem Dach saßen oder sich hinten auf die Leisten stellten. Wir hatten immer Angst, dass gleich eins runter fällt und wir drüber fahren. Eine Szene auf der Fahrt hat mich sehr, sehr traurig gestimmt. Ein Esel stand tieftraurig am Straßenrand vor einem kleinen Graben und ich wusste erst nicht was los war, bis ich zwei verstorbene Esel in Mitten des Grabens entdeckt habe. Das war wirklich kein schöner Anblick. Es war viel Off Road Strecke die wir bewältigen mussten und in dieser Zeit kamen wir nur sehr langsam voran. Nach 6 Stunden hört es dann auch langsam auf Spaß zu machen. Als endlich das Ziel in Sicht schien passierten wir sogar schon die berühmt Todhra Schlucht, die wir am nächsten Tag bewandern wollten. Insgesamt ist die Landschaft dort mit Utah zu vergleichen. Zumindest haben wir das gemacht, obwohl wir noch nie dort waren :)
Es sah alles ein bisschen aus wie Mond und Marslanschaft.
Hinter der Todesschlucht lag dann auch die Oasenstadt Tinghir. Als wir am Ende des Tages endlich in unserem Hotel Kasbah angekommen sind mussten wir in unserem Zimmer feststellen, dass es nur einen Duschvorhang zum Klo gab. Zur Dusche hingegen gab es eine Tür… Wer sich das wohl ausgedacht hat? Privatsphäre war auf jeden Fall dahin.Von der zwar sehr großen aber nicht ganz so schönen Dachterrasse hatten wir einen unglaublich schönen Blick über die Stadt und konnten unser Omlett de Fromage genießen.


Tag 5:
Nach dem leckeren Frühstück auf der Dachterrasse mit wunderschönem Blick über die Oase machten wir uns inklusive GPS Track auf dem Handy auf den Weg in die Todhra. Es war tatsächlich gar nicht so schwer den Anfang des 8km langen "Wanderwegs" zu finden. Die ersten beiden Stunden der Wanderung hatten wir auch noch eine Art Weg dem wir folgen konnten, allerdings endete dieser einfach irgendwann und wir halfen uns mit dem GPS Track. Die Landschaft war phänomenal und wir konnten uns gar nicht satt sehen an der Utah-ähnlichen Gegend. Auch kam uns keine Menschenseele entgegen. Der Track führte uns irgendwann durch ein ausgetrocknetes Flußbett und überall wuchs Thymian dessen Duft durchgehend in unsere Nase drang. Durch das Flußbett und über die großen Steine zu klettern hat wirlkich Spaß gemacht.
Irgendwann tauchte aus dem Nichts auch wieder eine Art Weg auf. Immer wieder kamen uns große Ziegenherden auf unserem Weg entgegen. Wer weiß wo die herkamen und hinwollten. Habe ich eigentlich schon erwähnt dass es heiß war? Es war unglaublich, der Boden hat sogar vor Hitze geflimmert und bei der Landschaft gab es kein einziges Fleckchen Schatten. Wir hatten insgesamt 6 Liter Wasser bei uns und hofften dass wir damit auskommen würden. Ich tappte also auf besagtem Weg Nils hinterher als ich plötzlich ein merkwürdiges Geräusch hörte. Ich hörte das irgendwas oder irgendwer von hinten auf uns zu gerannt kam. Plötzlich tauchte ein stark hechelnder Hund neben mir auf. Ich habe mich unglaublich erschrocken und mit freilebenden Hunden weiß man ja auch nie... Vielleicht aggressiv oder krank? Dieser Vertreter, übrigens ein Mädchen, schien auf den zweiten Blick dann aber ganz freundlich zu sein. Wir hatten auch wirklich Mitleid mit ihr. Füttern kam für uns aber nicht in Frage. Da sie so starkt hechelte kalkulierten wir unseren Wasservorrat erneut und entschieden uns ihr etwas abzugeben. Wir schnitten also eine unserer Wasserflaschen auf und boten der Hündin etwas zu trinken an. Sie schien sehr dankbar und trank über einen halben Liter Wasser sofort aus. Tja und dann, wie hätte es auch anders sein können, hatten wir für die letzte Stunde des Wanderweges eine Begleiterin. Sie folgte uns auf Schritt und Tritt, mal dicht an unseren Beinen, mal lief sie etwas vor oder blieb zurück um etwas zu jagen, kam aber immer wieder zu uns. Wir befürchteten schon sie bis zum Auto nicht mehr loszuwerden. Das klingt zwar hart, aber was hätten wir denn machen sollen? Einfach wegfahren und sie stehen lassen hätte mir das Herz gebrochen. Gott sei Dank ließ sie uns aber ziehen, als sie merkte, dass wir wieder in der Nähe der Straße und der kleinen Stadt waren. Sie sah uns noch eine ganze Weile nach und wir schauten auch immer wieder nach ob sie noch dort stand.
Nachmittags schlenderten wir noch durch die Stadt und die Medina und ließen uns mal wieder von einem einheimischen bequatschen der uns zufällig aufgabelte als wir grade Geld abgehoben hatten. Er wollte uns wie so viele andere die Stadt zeigen und ich war sehr dafür dass wir ihn loswerden sollten und so redete sich Nils einfach damit raus, dass die Frau (also ich) mal dringend zurück ins Hotel auf die Toilette muss. Das Ganze hat dann auch Gott sei Dank gut geklappt und wir sind einfach von der anderen Seite auf den Markt gelangt. Dank Internet haben wir mal wieder ein wirklich tolles Restaurant mit Terrasse inklusive Blick auf die Oase gefunden. Das Essen war sehr zwiebellastig, gab es vielleicht auf dem Markt grade im Angebot (?), aber sehr lecker. Irgendwie scheinen wir in der absoluten Nebensaison zu reisen, denn egal wo wir hinkommen es gibt einfach keine oder nur vereinzelt Touristen.
Zurück am Hotel gab es ein kleines Parkplatzproblem. Wir Deutschen mit unserer piepsenden Einparkhilfen im Heimatland, haben es einfach nicht geschafft den Dacia in eine kleine unvorteilhafte Parklücke zu fahren und haben dem armen Auto zwei ordentliche Schrammen verpasst. Gott sei dank sind wir für alles Versichert (typisch deutsch?). Letztendlich hat unser sympathischer und lustiger Hotelchef für uns eingeparkt und uns auch ein kleines bisschen mit den Worten“you can not drive, maybe donkey but no car“ ausgelacht.

Fortsetzung folgt...

Weiter zu Teil 3

Montag, 17. Juli 2017

Marokko - eine Abenteuerrundreise mit dem Mietwagen - Teil 1 Rabat und Salé

Ahoi aus Marokko!

Rundreise April/Mai 2016

Damit ihr eine Übersicht über unsere Route bekommt, hier eine Karte:



Anfang und Ende unserer Rundreise war Casablanca.

Warum Marokko?
Marokko war einer von Nils großen Träumen. Ursprünglich war eine Tour mit dem Motorrad geplant, dann wurde es allerdings eine Reise mit dem Mietwagen.

Aber seht selbst :) :


Tag 1 und 2:
Nach einer tatsächlich insgesamt fast 24 stündigen Tour sind wir endlich im ersten Hotel in Marokko angekommen, welches übrigens auch das Beste sein sollte in dem wir übernachteten.
Nachdem Lufthansa bestreikt wurde, war erst nicht ganz klar ob unser Flieger von Frankfurt nach Casablanca überhaupt gehen würde. Wir fuhren gegen 16 Uhr bei mir zu Hause (Nähe Düsseldorf) los Richtung Frankfurt. Wir hatten kaum Stau und unser vorgebuchter Parkplatz in der Nähe des Flughafens war schnell gefunden. Auch am Flughafen selbst lief alles reibungslos und unser Flieger ist pünktlich abgehoben, sodass wir nachts gegen 2 Uhr in Casablanca ankamen. Am Flughafen in Casablanca haben wir uns nach der Passkontrolle und diversen Security Checks ein schönes Plätzchen (wenn man das so nennen kann) zum Schlafen gesucht. Es war etwas unbequem und laut, da ein Pärchen lautstark diskutieren musste. Dass lauter Leute um sie herum versucht haben zu schlafen, hat sie nicht sonderlich interessiert. Irgendwie mussten wir aber die nächsten Stunden rumbekommen, da wir unseren Mietwagen erst ab 7 Uhr abholen konnten. Immerhin ein paar Stunden mehr oder weniger erholsamen Schlafes haben wir abbekommen. Die Übergabe des Mietwagens klappte auch problemlos und so konnten wir uns in unserem Dacia Logan auf den Weg in die Hauptstadt Rabat machen.

Es war das erste Mal, dass Nils und ich in einem Mietwagen in einem so anderen Land sitzen. Ich kenne zwar die chaotischen Verkehrsabläufe aus Thailand oder Ghana, aber selbst zu fahren ist nochmal eine andere Nummer. Die Verkehrsregeln waren uns zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht ganz schlüssig. Viel Hupen gehört auf jeden Fall dazu. Die Fahrt nach Rabat war sehr unterhaltsam und wir konnten uns einen ersten Eindruck von Marokko machen.
Auf der Fahrt sahen wir viele Maulesel, Pferde, Kühe, Schafe und Kutschen, viele Ruinen und Baustellen, Rohre die einfach im Nichts enden, ein volles Taxi in welches noch zusätzlich fünf Menschen eingestiegen sind (wirklich richtig ausgewachsene Menschen, keine Babys oder Kinder) und leider sahen wir auch sehr, sehr viel Müll. Den fanden wir sogar im weiteren Verlauf der Reise an den abgelegensten Orten und es wurde ein running Gag daraus: „Hier liegt Müll, wir sind also noch richtig.“
Auch haben wir mehrfach gesehen wie wirklich große und lange Leitern auf Mopeds transportiert wurden - das scheint sich hier als optimale Lösung herausgestellt zu haben. In Rabat angekommen fanden wir schnell den „bewachten“ Parkplatz den wir uns im Voraus ausgesucht hatten. Der Wachmann hatte noch ganze zwei Zähne und verlangte ein paar Dirham fürs Aufpassen. Da wir noch weit entfernt von unserer Check-in Zeit im Riad The Repose waren, ließen wir unser Gepäck im Auto und machten uns auf den Weg in die Stadt. Wir liefen an der Stadtmauer Salés vorbei (der Stadtteil in dem unser Riad liegt) Richtung Strand und Fischerhafen. Wir kletterten über Felsen zum Kai und liefen ihn eine kleine Weile entlang. Dabei hatten wir immer einen Blick auf die eindrucksvolle Stadtmauer von Rabat. Danach liefen wir am Strand entlang und ich verschaffte meinen Füßen eine kleine Abkühlung im Atlantik. Mehr oder weniger zufällig entdeckten wir Fischerboote die uns für wenige Dirham auf die andere Seite des Flusses übersetzten (Rabat wird von Salé durch einen Fluss getrennt, zu Fuss hätten wir eine ganz schöne Strecke bis zur nächsten Brücke zurück legen müssen). In der Kasbah von Rabat angekommen liefen wir durch wunderschöne blau-weiße Gassen und es war kaum ein Tourist zu sehen. Am Ende der Altstadt gibt es eine große Plattform von der aus man einen wunderschönen Blick auf Salé und den Atlantik hat.



Wir schlenderten durch die Medina und waren beeindruckt von der Vielfalt des Marktes. Es gab Kleider, Tücher, Schuhe, Holzschnitzereien, Handarbeiten aus Holz, frisches Obst, Kräuter, Gemüse, Fleisch (teilweise hingen ganze Tiere irgendwo rum oder Köpfe wurden gekocht). Es roch an jeder Ecke unterschiedlich und wir tranken für 35 Cent einen frisch gepressten Orangensaft. Wahrscheinlich den Besten den wir jemals getrunken haben. Nachdem wir ein paar Stunden über den Suk gelaufen sind machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto, holten unser Gepäck und suchten unser Riad. Gar nicht so einfach, trotz Navi App auf dem Handy. Gott sei Dank hat Nils dann doch relativ schnell den Namen des Riads auf einem kleinen goldenen Schild entdeckt. Die Gassen sind eng, es dürfen keine Autos fahren und die Häuser ähneln sich sehr und unterscheiden sich nur durch die kleinen Namensschilder. Man geht durch eine große Holztür und ist plötzlich in einer anderen Welt. Wir wurden in einem wirklich sehr schönen, marokkanisch eingerichteten Gemeinschaftsraum mit hübschem Mosaikbrunnen empfangen. Wir bekamen Wasser, selbst gemachte Minz-Zitronenlimonade, Erdnusskekse, getrocknete Datteln und frische Mandarinen. Wir konnten es kaum fassen und genossen den Moment sehr. Auch unser Zimmer war wirklich schön eingerichtet und die Dachterrasse war einfach zum verlieben.
Die Gastgeber haben uns so herzlich empfangen und wir können dieses Riad wirklich nur empfehlen. Für uns das Beste der Reise! Als unsere Gastgeberin uns die Stadt erklären wollte und beispielsweise den Tipp mit den Fischerbooten geben wollte, war sie sehr erstaunt darüber, dass wir das alles schon gemacht hatten.


Leider sollte uns an diesem Tag noch einer der vielen marokkanischen Gauner über den Tisch ziehen. Nachdem wir auf der Dachterrasse entspannten, die Sonne genossen und uns den ersten Sonnenbrand holten machten wir uns auf um dieses Mal Salé zu erkunden. Nach kaum 250m nahm sich ein dreizahniger älterer Mann unser an und zeigt uns gegen (zumindest meinen) Willen die Stadt. Da ich durch meine Erfahrungen diese Art Leute schon kannte, war mir klar, dass uns diese „Führung“ einen ganzen Batzen Geld kosten würde. Nils hingegen freute sich über die scheinbare Freundlichkeit und unterhielt sich mit unserem „Führer“. Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass uns unsere Gastgeberin genau vor solchen Leuten gewarnt hat. Man ist allerdings mehr oder weniger machtlos, da diese Leute wirklich penetrant und aufdringlich sind. Für diese 10 min Tour sollten wir dann 200 Dirham (20Euro) bezahlen. Wir versuchten zu verhandeln, aber die Leute waren wirklich etwas aggressiv und mir war das so unangenehm und ich habe mich sehr unwohl gefühlt. Nils wollte am liebsten gar nichts zahlen und verhandelte hart, aber irgendwann hab ich dann gesagt "scheiss drauf, gib ihm halt das Geld". Wir haben ihm dann 100 Dirham gegeben und sollten plötzlich noch 50 Dirham für einen Fremden „for saftey“ zahlen. Das ist der Nachteil wenn man in der Nebensaison rumreist und es keine weiteren Touristen gibt, die man abziehen kann. Diese ganze Aktion hat uns natürlich zumindest für den Moment die Stimmung versaut. Zurück auf der Dachterrasse im Riad war das Ganze aber relativ schnell vergessen. Wir hatten ein zauberhaftes 5 Gänge Menü als Abendessen und eine sehr romantische Stimmung alleine da oben auf der Terrasse.

Als es dann später unter die Dusche ging, entschied sich das Wasser alle paar Minuten um... Heiß, kalt, heiß, kalt usw. Als ich dann irgendwann vollkommen eingeschäumt war kam natürlich nur noch eiskaltes Wasser aus der Leitung. Ich habe so gefroren und dachte ich hätte tatsächlich jetzt den ganzen Warmwasservorrat aufgebraucht. Gott sei Dank kam nach einigen Minuten frieren wieder heißes Wasser aus der Leitung und ich konnte sämtlichen Schaum loswerden. Wer hätte gedacht, dass ich in Marokko frieren würde.

Fortsetzung folgt...

Hier geht es zu Teil 2

Sonntag, 16. Juli 2017

anni the adventuress: Freiwilligen Arbeit in Namibia / Abenteuer ins Oka...

anni the adventuress: Freiwilligen Arbeit in Namibia / Abenteuer ins Oka...: Ahoi aus dem Wohnzimmer! Meine diesjährige „Große“ Reise steht in fast 8 Wochen an und ich möchte euch ein bisschen darüber erzählen....

anni the adventuress: Eine Nacht im Baumhaus und ein Tag in Paris

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anni the adventuress: Über mich: Hi, ich bin Anni. Ich bin im goldenen Oktober 1989 geboren und wohne in der Nähe von Düsseldorf. Ich komme ursprünglich aus dem von ...

anni the adventuress: Blogstart

anni the adventuress: Blogstart: Hi, hier bin ich - Anni - 27 - Abenteurerin voller Fernweh! Ich stecke in den Startlöchern für diesen Blog. Ich bin grade dabei zu schr...

Freiwilligenarbeit in Namibia / Abenteuer ins Okavango Delta in Botswana



Ahoi aus dem Wohnzimmer!

Meine diesjährige „Große“ Reise steht in fast 8 Wochen an und ich möchte euch ein bisschen darüber erzählen.

Mit Nils geht es nach Namibia und Botswana.

Wie wir darauf kamen?
Ich war eines schönen Donnerstagsnachmittags mit meiner Hündin Nelli auf dem Hundeplatz beim Agility. Dort war eine Schülerin mit ihrem Hund und erzählte mir, dass sie für ein Jahr mit der Organisation Praktikawelten  nach Neuseeland reist. Da ich sowieso nochmal Freiwilligenarbeit machen wollte und Nils auch großes Interesse daran hat, habe ich einfach mal ein bisschen auf der Homepage von Praktikawelten gestöbert und bin ziemlich schnell auf das Angebot in Namibia aufmerksam geworden.
Arbeiten auf einer Wild Life Lode. Tiere pflegen, füttern, aufziehen, Zäune bauen, Elefantendung wegmachen unter der heißen Sonne Afrikas. Dazu Ausflüge in den Nationalpark.
Was will man mehr?
Ich zeigte Nils das Projekt und er war sofort hin und weg.
Unser ursprünglicher Plan eine Tauchreise nach Malaysia war schnell vergessen (kommt dann vielleicht nächstes Jahr).
Was soll ich sagen, keine zwei Wochen später lagen die Buchungsunterlagen auf dem Tisch.
Da ich nicht nur Urlaub zum Arbeiten machen wollte, haben wir noch eine Woche Zeltsafari in Bostwana davor geschoben.

Ich plane solche Reisen grundsätzlich selbst. Das bedeutet zwar viel Arbeit, aber meistens komme ich deutlich günstiger davon und bin in all meinen Plänen flexibel.

Ich werde demächst einen Post veröffentlichen in dem ich genauer darauf eingehe, wie ich meine Reisen plane, vielleicht hilft das ja jemandem von euch :)

Wir werden Mitte September vom Flughafen Köln/Bonn mit einem Direktflug von Eurowings nach Windhoek, der Hauptstadt Namibias fliegen.

Dort werden wir von unserer Mietwagenfirma abgeholt und zu unserem Auto gebracht.
Wir haben einen Toyota Hilux mit Zeltdach und Campingequipment für eine Woche gemietet. Wir haben uns für den Vermieter Bushlore entschieden.
Ich habe durch Zufall eine Empfehlung für diese Firma bekommen. Die Autos, sowie das ganze Equipment sollen qualitativ sehr hochwertig und gepflegt sein. Außerdem gibt es (sehr wichtig!) einen 24h Roadservice und Bushlore hat im südafrikanischen Bereich einen sehr guten Ruf.
Ich werde bald aus eigener Erfahrung berichten.
Ich kann es kaum noch abwarten J

Sobald wir unseren Mietwagen haben geht es zum Proviant kaufen in einen Supermarkt. Wir brauchen Lebensmittel und Wasser für 4-5 Tage, da es nach Botswana ins Okavango Delta gehen soll. Da wir kein Fleisch, keine Milchprodukte etc. mit über die Grenze nach Botswana nehmen dürfen, müssen wir in Maun „dem Tor zum Okavango Delta“ nocheinmal einkaufen gehen.
Dann geht es auch gleich Richtung Grenze Namibia / Botswana.

Das was ich über die Straße dorthin gehört habe ist folgendes:
Schnurgrade, langweilig, aber gut ausgebaut

Ich bin gespannt :)

Ich bin auch noch nie selbst im Linksverkehr gefahren. Das wird eine Heruasforderung.

Wir werden an der Grenzstation Buitepos auf einem Campingplatz übernachten. Am nächsten Morgen soll es dann früh über die Grenze gehen, kurzer Zwischenstopp in Maun zum einkaufen und dann rein ins Okavango Delta auf den Campingplatz der Mankwe Bush Lodge.

Wir haben uns leider erst recht spät (im Mai 2017) überlegt, dass wir nach Namibia und Bostwana wollen, daher haben wir leider keine Campingplätze mehr im inneren der Nationalparks Moremi und Chobe bekommen und müssen daher außerhalb der Grenzen übernachten.

Dann geht es drei Tage mit dem Auto durch die Nationalparks und dann zurück nach Maun. Dort erwartet uns noch ein riesen Highlight. Mit Helicopter Horizons machen wir einen 45 minütigen Rundflug über das Delta. Die Helikopter haben keine Türen, sodass man perfekt fotografieren kann.
Ich sollte mit der Canon EOS D600 vorher vielleicht noch ein bisschen üben ^^

Nach einer Woche kommen wir dann wieder in Windhoek an. Von da an sind wir in den Händen der Organisation. Es geht Richtung Norden in die Etosha Pfanne. Dort wird die Okutala Etosha Lodge die nächsten zwei Wochen unsere Heimat und unser Arbeitsplatz sein.
Unsere täglichen Begleiter werden Nashörner, Elefanten, Giraffen, Leoparden, Geparden, Hyänen eine Gruppe Zebramangusten (die haben auch ein Erdmännchen adoptiert) und viele mehr sein.

Das sind unsere Pläne. Mal sehen was ich bald live darüber berichten werde.

Anni




Mittwoch, 12. Juli 2017

Eine Nacht im Baumhaus und ein Tag in Paris

In meinem ersten Beitrag geht es um einen Kurztrip. Um genauer zu sein waren mein Freund und ich Ende November 2015 eine Nacht in einem Baumhaus in den Ardennen und danach einen Tag in Paris.

Für mich die erste Reise in die französische Hauptstadt und es war defintiv ein Adventure!

Seht selbst was uns alles passiert ist:

Es kam der Morgen im November 2015 an dem Nils mich fragte: Anni, wo wolltest du schon immer mal hin? Einzige Bedingung war, es sollte mit dem Auto erreichbar sein.
Meine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen und lautete PARIS. Ein paar Tage später machten wir uns schon auf den Weg. Da wir beide unbedingt mal in einem Baumhaus übernachten wollten, haben wir noch einen Tag französische Ardennen davor geschoben. Wir hatten eine etwas ungünstige Woche was Autos anging. In Nils Wagen wurde eingebrochen und das Navi geklaut und mir wurde der Außenspiegel abgefahren. Der Schaden an Nils Auto war leider so groß, dass es in die Werkstatt musste und es uns nicht als Gefährt für die Reise dienen konnte. Mein alter Polo war für diese Reise auch nicht grade geeignet, also musste noch schnell ein Mietwagen her.
Unser wunderschönes Baumhaus
Nachdem dann alles Chaos beseitigt war machten wir uns auf den Weg Richtung "Baumhaushotel". Die Fahrt durch die verschlafenen Ardennen war wirklich wunderschön. Das Wetter hat leider nicht ganz so mitgespielt und so kamen wir nach einigen Stunden in einen sehr abgelegenen Ort. Die Rezeption war zwar schnell gefunden, aber der Weg vom Parkplatz dorthin war schon eine erste Herausforderung. Es war so unglaublich matschig! Auch fing es immer wieder an zu regnen und die Temperaturen kreisten um den Gefrierpunkt. Die Dame von der Rezeption war super nett, konnte aber kein Wort Englisch und so versuchten wir es mit dem Restwissen Französisch aus Nils Schulzeit und mit Händen und Füßen. So konnten wir einige Zeit später unser Baumhaus beziehen. Die Rezeption schloss um 17 Uhr und es waren auch keine anderen Gäste in den umliegenden Baumhäusern, sprich wir hatten den ganzen Wald für uns alleine. Es war ein sehr einfach gehaltenes Baumhaus ohne Strom oder Bad oder Heizung. Wir hatten nur eine Trockentoilette hinter einem Vorhang und einen Spiritusofen der uns 5h Wärme liefern konnte. Wir waren aber auf genau dieses Szenario vorbereitet und hatten viele Kerzen dabei. Das Licht der Kerzen verschaffte uns eine sehr gemütliche und romantische Atmosphäre. Es war ein wunderschöner Abend ganz ohne den Stress der Großstadt, ohne Handy,ohne Internet...


Am nächsten Morgen gab es einen wunderschönen Sonnenaufgang zu beobachten und unser Frühstück wurde an einem Seil vor unserem Baumhaus befestigt, sodass wir es hochziehen konnten. Es gab Kakao, Kaffee, Croissants, Baguette, Butter, Marmelade und Käse. Ein rundum perfektes Frühstück in einem wunderschönen Baumhaus.

Wir machten uns weiter auf den Weg Richtung Paris. Wir hatten uns ein Parkhaus im äußeren Kreis von Paris rausgesucht und wollten dann von dort aus mit der Metro in die Stadt gefahren. Auf dem Weg vom Baumhaus zum Parkhaus gab es den nächsten Akt in unserer "schlechten Autowoche". In einem etwas runtergekommen Vorort von Paris standen wir mit unserem Mietwagen an einer Ampel. Auf einmal kam eine ganz Horde Frauen (sahen Osteuropäisch aus) auf unser Auto zugerast. Alle fingen an die Schreiben unseres Autos zu waschen. Ich ahnte schon schreckliches. Nachdem sie fertig waren forderten sie ziemlich aggressiv 2 Euro für das Säubern. Als wir "Nein" sagten wurden sie noch aggressiver und schlugen mit ihren Scheibenreinigern auf die Scheibe, nun mit den Worten: "3 Euro oder kaputt". Das hat uns in dem Moment ganz schön fertig gemacht und diese blöde Ampel wollte einfach nicht grün werden. Unser Adrenalinpegel war ziemlich hoch und wir waren sehr erleichtert als das ersehnte Grün endlich auf der Ampel zu sehen war. Wir sind dann einfach losgebrettert. Hauptsache weg da. Wir brauchten auch echt ein paar Minuten um wieder runter zukommen. Zum Parkhaus und in die Stadt haben wir es dann aber problemlos geschafft. Wir fuhren mit der Metro zur Champs Elysees und liefen von dort direkt Richtung Arc de Triomphe.


Von dort aus machten wir uns auf die Suche nach dem Eiffelturm. Zugegebenermaßen war es dann auch nicht sonderlich schwer den Eiffelturm zu finden. Ich war so aufgeregt nach so vielen Jahren endlich in Paris zu sein. Der erste Blick auf den Turm war für mich überwältigend. So lange wollte ich schon hierher und die Sehnsucht nach dem Eiffelturm war so groß. Da nur kurze Zeit zuvor die Anschläge in Paris waren, war verhältnismäßig wenig los. 

Ich lasse mir meine Reiselust aber nicht von verrückten Extremisten egal welcher Richtung vermiesen!
Um den Turm zu Fuß zu besteigen mussten wir grade einmal 30 Minuten anstehen. Die Aussicht von Oben war fantastisch. Wir sind in beginnender Dämmerung hoch gelaufen und konnten so Paris von Oben im Hellen wie im Dunklen betrachten. Wieder unten angekommen sind wir noch ein bisschen wahllos durch die Stadt geschlendert bis wir uns irgendwann zum ersehnten Weihnachtsmarkt zur Champs Elysee aufgemachten. So viele Lichter habe ich noch nie auf einem Weihnachtsmarkt gesehen. Es war unglaublich, wunderschön und zauberhaft. Es ist auch ein echter Weihnachtsmann auf einem Schlitten ein paar Meter über unseren Köpfen hin und her gefahren und hat eine Show gemacht. Ich habe nur leider nicht ein Wort verstanden. Nachdem wir genug vom Weihnachtsmarkt hatten (geht das überhaupt?) machten wir uns wieder zurück auf den Weg zum Auto. 












Ein Desaster stand uns leider noch bevor. Als wir mit dem Mietwagen auf die Stadtautobahn fuhren und auf den Mittelstreifen zogen, haben uns rechts und links gleichzeitig zwei Autos überholt. Leider wollten beide Autos vor uns wieder auf den Mittelstreifen ziehen und sind dann direkt vor uns zusammen gekracht. Es sind richtige Stücke der Autos auf unseres geflogen. Unser Adrenalinpegel war natürlich sofort wieder im Höchstzustand. Nils hat uns aber durch seine schnelle Reaktion vor einem zusätzlichen Zusammenstoß bewahrt und wir konnten ausweichen. Das war wirklich ein Schock für uns und Paris hat uns leider weder herzlich Empfangen noch verabschiedet. 

Wir kommen trotzdem bestimmt irgendwann mal wieder... Aber damit lassen wir uns erstmal Zeit.



Es gibt noch so viele tolle Orte, Städte und Länder zu besichtigen und entdecken.

Mal sehen auf welche Reise ich euch im nächsten Post mitnehme!


Anni